Nach Kennedy wurden im deutschsprachigen Raum weitere Plätze benannt in Augsburg, Berlin, Braunschweig, Dachau, Darmstadt, Essen, Gelsenkirchen und Kaiserslautern.
Straßen am Platz
Die am Platz befindlichen Straßen wurden als Contrescarpe benannt, die Straße, die gegenüber (contre) dem Wall liegt, heißt Bischofsnadel (acus episcopi) nach einem Durchlass als Bischofstor von 1274 in der Stadtmauer für den Bischof und die Geistlichen: seit 2014 wurde Bürgermeisterin-Mevissen-Weg nach der Politikerin (SPD)Annemarie Mevissen benannt, der Richtweg von 1839 als kürzeste Richtung von der Kohlhökerstraße zur Auf der Brake, die Rembertistraße nach dem Erzbischof Rimbert (830–888), Fedelhören nach dem Gewässer Widel (1159), der Imre-Nagy-Weg nach dem ungarischen Regierungschef Imre Nagy, der nach dem Volksaufstand 1956 im Jahr 1958 hingerichtet wurde, sowie die Kohlhökerstraße nach den Gemüsebauern, die dort ihre Ware im Kleinhandel verkauften („Hökerer“).
Geschichte
Als die Bremer Stadtmauer entstand, gab es für den Dombezirk einen eigenen Durchlass, der 1274 erstmals erwähnt wurde. Mit dem Ausbau des Befestigungssystems am Anfang des 16. Jahrhunderts mit Bastionen und abknickenden Wällen führte ein Weg, die Bischofsnadel, über den Stadtgraben zum Contrescarpe und der Bischofsnadelbastion. 1802/03 wurden die Wälle abgetragen.
1838 entstand an der Bischofsnadel nach Plänen von Friedrich Moritz Stamm das klassizistische, erhaltene Wachhaus und davor eine platzähnliche Fläche an der Nordseite der Bremer Wallanlagen. Im 19. Jahrhundert bauten die Bremer seit 1803 Häuser am Contrescarpe und die Bahnhofsvorstadt entwickelte sich schnell nach um 1870. Die Kriegszerstörungen im Zweiten Weltkrieg hielten sich hier in Grenzen.
Das prägende frühere amerikanische Generalkonsulat steht seit 1954 am Platz. Der Neubau des Staatsarchivs Bremen kam 1968 hinzu. 1993 fand der Städtebaulicher Ideenwettbewerb zum Präsident-Kennedy-Platz statt. Durch Veränderungen der Straßenführung entstand danach der heutige (2017) Platz.
Am Staatsarchiv 1: Der Archivturm und das zweigesch. Verwaltungsgebäude des Staatsarchivs Bremen von 1968 nach Plänen von Alfred Meister vom Hochbauamt Bremen steht seit 2008 unter Denkmalschutz.[2]
Rembertistraße 1A: dreigesch. Bürohaus mit Walmdach von 1846 nach Plänen von Diedrich Christian Rutenberg; unter Denkmalschutz[3] sowie 1-gesch- moderner Ausstellungsanbau
Contrescarpe 45: siebengesch. Büro- und Geschäftshaus
Contrescarpe 46: viergesch. Bürohaus
Richtweg 4: sechsgesch. verputztes Wohn-, Büro- und Geschäftshaus