Die Vorläuferin der späteren Palaeotethys formte sich, als der kurzzeitig existierende globale SuperkontinentPannotia zerbrach, das Bruchstück Proto-Laurasia von Gondwana im globalen Ozean Panthalassawegdriftete und so diesen Meeresbereich unterscheidbar machte. Zur gleichen Zeit existierte auch der Rheische Ozean als Teilmeer zwischen Gondwana und dem nach Norden wandernden Kleinkontinent Avalonia.[1]
Die Proto-Tethys spreizte sich während des Kambriums und erreichte im unteren Silur ~ 440 mya ihre größte Ausdehnung.[3]
Sibiria befand sich im Westen, Gondwana im Osten des Ozeans, während im oberen Silur Nordchina und Südchina sich von Gondwana lösten und nach Norden bewegten. Im oberen Devon kollidierte die Kontinentalscholle Kasachstan mit Sibiria und grenzte dadurch den Ozean ein. Die endgültige Schließung mit Bildung der Sutur erfolgte durch die Anlagerung Nordchinas an das nun fast vollständige Eurasien – Laurussia mit Kasachstan und Sibiria um 300 mya, im obersten Karbon, während die Palaeotethys nun durch das Wegbrechen der Cimmerischen Kratone von Gondwana entstand. Ab dieser Zeit, der Karbon–Perm-Grenze ~ 300 mya, gilt der letzte globale Superkontinent Pangaea als vollständig.[4]
↑Helmut W. Flügel: Die paläozoische Tethys: Fakten, Fiktionen, Fragen. In: Mitteilungen der Österreichischen Geologischen Gesellschaft. Band 74/75, 1981/82, S. 83–100, hier S. 90 (zobodat.at [PDF; 1,3 MB]).
↑Anmerkung: Die Terminologie und Chronologie ist weitgehend uneinheitlich und selbst für Fachleute verwirrend, so wird oft nicht zwischen Proto-Tethys, Palaeotethys, Tethys und Paratethys unterschieden, obwohl diese vier Tethys-Meere mehrere hundert Millionen Jahre Erdgeschichte umspannen.