Im Jahre 1925 war Frederick Brant Rentschler, ein Fliegerveteran des Ersten Weltkrieges, auf der Suche nach Geldgebern für die Entwicklung eines Flugmotors. Eine entsprechende finanzielle und räumliche Unterstützung fand er im zum Niles-Bement-Pond-Konzern gehörenden Werkzeugmaschinen- und Waffenhersteller „Pratt & Whitney Company“. Als Tochterunternehmen wurde die Pratt & Whitney Aircraft Company gegründet. 1929 fusionierte Rentschler das Unternehmen mit Boeing, Sikorsky Aircraft und anderen zur United Aircraft and Transport Corporation. Er erhielt dabei das Recht, den Markennamen Pratt & Whitney weiterzunutzen. Das ursprüngliche Unternehmen existiert heute weiterhin als Pratt & Whitney Measurement Systems mit Sitz in Bloomfield (Connecticut).
Auf die marktbeherrschende Stellung der United Aircraft and Transport Corporation reagierten die US-Kartellbehörden im Jahre 1934 mit der Auflösung. Aus der Zerschlagung ging die United Aircraft Corporation hervor (seit 1975 United Technologies Corporation).
Die Mitarbeiterzahl ist von 35.000 (2010) auf 43.000 im Jahr 2020 gestiegen.[1]
Frühere Motoren
Im Jahre 1925 lief auf dem Prüfstand der erste P & W-Flugmotor. Der Neunzylinder-SternmotorR-1340 „Wasp“ (Wespe) wurde bis 1960 gebaut. Besonders während des Zweiten Weltkriegs fertigten P & W und seine Lizenznehmer Kolbenmotoren der Wasp-Reihe in großen Stückzahlen:
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verlegte sich Pratt & Whitney verstärkt auf die Entwicklung und den Bau von Strahltriebwerken. Bekannt wurden vor allem folgende Triebwerke:
Die von Pratt & Whitney produzierten modernen Strahltriebwerke für Verkehrsflugzeuge sind an der Typenbezeichnung PW erkennbar, so wie bei den aktuell vertriebenen Typen:
PW1000G (Getriebe-Turbofan) für Mitsubishi Regional Jet, Airbus A220 und A320neo, seit Ende 2016 Schaufeln, deren Vorderkanten mit einem dünnen Titan-Überzug versehen sind, dessen Härte die Kollision mit Vögeln übersteht; Zuerst in Airbus A320neo und in der Version PW1500G der Bombardier-Flugzeuge der C-Series eingebaut.[3]
PW980A für den Airbus A380 mit einer Leistung, die der eines Turboprop-Triebwerks entspricht.
Für die Endmontage und die Erprobung der PW800-Triebwerkfamilie und den Flugtestbetrieb der gesamten Firma errichtete Pratt & Whitney Canada am Flughafen Montréal-Mirabel ein neues Werk.[4]