Jan Długosz (* 1415; † 1480) erwähnte in seiner Chronik einen Burgwall Tylicz im Fürstentum Bels im Jahre 1223.[2] Der Ort wurde auch früher in einem Dokument aus dem Jahre 1261 urkundlich erwähnt. Etwa im Jahre 1420 erhielt der Ort von Siemowit IV. das Stadtrecht.[2] Siemowit stiftete auch eine römisch-katholische Pfarrei im Jahre 1423.[2]
1462 wurde das Fürstentum Belz als erledigtes Lehen durch die polnische Krone eingezogen. Auf dem Gebiet des ehemaligen Fürstentums konstituierte sich in der Folge die polnische Woiwodschaft Bełz.
Im Jahre 1900 hatte Potylicz 608 Häuser mit 3261 Einwohnern, davon 2445 ruthenischsprachige, 805 polnischsprachige, 11 deutschsprachige, 2340 griechisch-katholische, 586 römisch-katholische, 335 Juden.[3]
Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kam der Ort zu Polen. Im Jahre 1921 hatte miasteczko [Städtchen/Marktgemeinde] Potylicz 633 Häuser mit 3371 Einwohnern, davon 2096 Ruthenen, 1275 Polen, 96 Juden (Nationalität), 2323 griechisch-katholische, 778 römisch-katholische, 1 anderer Christ, 269 Juden (Religion).[4] Der Ort verlor den Status der Marktgemeinde in der Zwischenkriegszeit.
In Potelytsch befindet sich mit bisher 15.400 Beisetzungen eine der größten deutschen Kriegsgräberstätten der Ukraine.[5]
Naturkunde
In Potylicz gibt es einen großen Steinbruch, in dem Pläner und Mergel der Oberkreide (Campanium) aufgeschlossen werden, aus denen eine reiche fossile Fauna und Flora bekannt ist[6][7][8].
↑Marcin Machalski, Oksana Malchyk: Classic palaeontological sites in the Upper Cretaceous of western Ukraine: history of research and biostratigraphy. In: Przegląd Geologiczny. Band64, Nr.8, 2016, ISSN0033-2151, S.570–576 (polnisch, gov.pl).
↑Jan Nowak: Die fossile Senonflora von Potylicz. In: Bulletin international de l’Académie des Sciences de Cracovie, Classe des Sciences mathématiques et naturelles. Band1907, Nr.1. Krakau 1907, S.45–56.
↑Adam T. Halamski: Latest Cretaceous leaf floras from southern Poland and western Ukraine. In: Acta Palaeontologica Polonica. Band58, Nr.2, 2013, ISSN0567-7920, S.407–443 (englisch, pan.pl).