Pohjola

Portal am ehemaligen Hauptsitz der Pohjola-Versicherungsgesellschaft mit stilisierten Figuren aus der Kalevala

Pohjola (auch Pohja) ist ein Ort bzw. Reich in der finnischen Mythologie und wird als Nordland übersetzt (finnisch pohjoinen = „Norden“).[1] Pohjola ist einer der Hauptorte im finnischen Nationalepos Kalevala und soll das Land der Samen bzw. Lappland darstellen.[2][3] In der Kalevala ist die böse Hexe Louhi die Herrin von Pohjola. Elias Lönnrot lokalisiert den Ort an den Flüssen Kama und Dwina im Gouvernement Perm.[1] Andere Vermutungen wiesen auf Österbotten hin.[4]

Pohjola ist Handlungsort des lose auf der Kalevala basierenden Filmes Das gestohlene Glück und Namensgeber des Asteroiden (3606) Pohjola sowie der Versicherungsgesellschaft Pohjola Vakuutus.[5] „Pohjolas Tochter“ (Pohjolan tytär) ist der Titel einer Sinfonischen Dichtung des finnischen Komponisten Jean Sibelius.[6] In der Debatte um das 1918 nicht zustande gekommene Königreich Finnland war „Herr von Pohjola“ (bzw. „des Nordens“, finnisch Pohjolan isäntä) Teil der vorgeschlagenen königlichen Titulatur.[7]

Einzelnachweise

  1. a b Stig Toftgaard Andersen: "Die Aktualität der Saga" darin Anna-Leena Sikala: "Das Reich "Pohjola" der kalevalischen Dichtung im Licht der Sagas"
  2. Stig Toftgaard Andersen: "Die Aktualität der Saga" darin Anna-Leena Sikala: "Das Reich "Pohjola" der kalevalischen Dichtung im Licht der Sagas" Seite 202
  3. Matthias Alexander Castrén Vorlesungen über die finnische Mythologie, Seite 245
  4. Stig Toftgaard Andersen: "Die Aktualität der Saga" darin Anna-Leena Sikala: "Das Reich "Pohjola" der kalevalischen Dichtung im Licht der Sagas", Seite 210 ff
  5. Vakuutusyhtiö Pohjola Vakuutus Vakuutukset verkosta. In: op.fi. Abgerufen am 18. April 2022 (finnisch).
  6. Pohjolas Tochter schott-music.com
  7. Ohto Manninen (päätoim.), Pertti Haapala, Juhani Piilonen, Jukka-Pekka Pietiäinen: Itsenäistymisen vuodet 1917–1920: 3. Katse tulevaisuuteen. Valtionarkisto, Helsinki 1992, ISBN 951-37-0729-6, S. 188–189