Parisio, der in Cosenza als Sohn eines höheren Beamten und einer Französin geboren wurde, studierte Rechtswissenschaft an den Universitäten Padua und Bologna, wo er am 27. April 1499 bei dem Zivilrechtler Bartolomeo Sozzini zum Doctor iuris utriusque promoviert wurde. Anschließend heiratete er Gismonda, die Tochter von Jacopo di Tarsi, des 3. Barons von Belmonte, und war als Professor an der Universität Bologna tätig.
Nach dem Tod seiner Frau trat Parisio in den Klerikerstand und war ab 1514 im Archiv der Römischen Kurie tätig, der Vorgängereinrichtung des heutigen Vatikanischen Geheimarchivs. 1521 kehrte er an seine alte Wirkungsstätte in Padua zurück, wo er Vorlesungen im Zivilrecht sowie im Kanonischen Recht hielt. Die Veröffentlichung mehrerer seiner Vorlesungen verschaffte ihm ein beträchtliches Einkommen und machte ihn zu einem der bekannten Juristen seiner Zeit. Im September 1528 wurde Parisio zum Bischof von Anglona-Tursi gewählt, bevor er im Herbst 1531 einem Ruf an die Universität Bologna folgte, wo er Gehalt von 1.200 Dukaten pro Jahr bezog und unter anderem den spanischen Humanisten und späteren Erzbischof Antonio Agustín unterrichtete.
Am 2. August 1537 ernannte PapstPaul III. Parisio zum Generalauditor der Apostolischen Kammer. Wenige Monate später, am 11. Januar 1538, wurde Parisio zum Bischof von Nusco gewählt, ließ sich jedoch aufgrund seiner Verpflichtungen in Rom bei der Amtsführung meistenteils durch Vikare vertreten. Am 19. Dezember 1539 wurde er mit der TitelkircheSanta Balbina all’Aventino zum Kardinal erhoben.