Pierre Porro (geboren als „Porre“) erhielt eine musikalische Grundausbildung in Béziers. 1783 zog Porro nach Paris, wo er als Gitarrenlehrer seinen Lebensunterhalt verdiente. Er gab von 1787 bis 1803 die Wochenzeitschrift Le Journal de Guitare, in der er unter anderem eigene Bearbeitungen von Werken für Gitarre veröffentlichte. Gitarrenmusik erfreute sich in den Salons des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts großer Beliebtheit. Neben Porro wirkten in Paris zwischen 1780 und 1820 Gitarristen wie Filippo Gragnani (1767–1812), Fernando Sor, Mauro Giuliani, Dionisio Aguado und Ferdinando Carulli.
Die gute Nachfrage veranlasste ihn 1786 zur Gründung eines größeren Verlagshauses, das auch einen Instrumentenhandel betrieb. Mehr als durch seine zahlreichen eigenen Kompositionen hatte er Erfolg durch die Veröffentlichung geistlicher und weltlicher Werke italienischer Komponisten wie Francesco Durante, Niccolò Jommelli, Giovanni Battista Pergolesi, aber auch von Komponisten seiner Zeit wie Mozart und Haydn, die er dem französischen Publikum nahebrachte. Auch komponierte mehrere Porro Werke für die Lyragitarre.