Angela begann seine Karriere als Radiomoderator, wurde später aber als Moderator von Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt RAI bekannt. In seinen journalistisch geprägten Wissenschaftssendungen pflegte der Moderator und Autor einen angelsächsischen Stil.[2]
Piero Angela wurde in Turin als Sohn von Nella Maglia und Carlo Angela geboren. Von seinem Vater, einem antifaschistischen Arzt, der am 29. August 2001 mit dem Titel Gerechter unter den Völkern geehrt wurde, habe Piero Angela laut eigenen Aussagen sein rationales Denken geerbt. Er schrieb später darüber, „seine Erziehung waren mit typisch piemontesischen Werten verbunden - sehr starr und nach strengen Prinzipien, deren wichtigstes die Zurückhaltung gewesen war“.[3]
Ende 1951 begann Angela, für die RAI an einer Sendung über die Geschichte des Jazz mitzuarbeiten. 1952 beendete er seine Karriere in der Musik und widmete sich hauptberuflich dem Journalismus, zunächst als Reporter. Bevor er schließlich für die RAI in Amerika tätig war, war neun Jahre Korrespondent in Paris und arbeitete weitere vier Jahre in Brüssel.
Wissenschaftsjournalismus
Anfang der 1970er Jahre begann Angelas Karriere als Wissenschaftsredakteur. Seine erste Sendung war Destinazione uomo im Jahr 1971, ab 1981 moderierte er die Serie Quark. Diese zeichnete sich damals vor allem durch die Nutzung aller verfügbaren technologischen Mittel und Ressourcen der Fernsehkommunikation aus, um die behandelten Themen allgemeinverständlich und unterhaltsam zu präsentieren. So dienten unter anderem Dokumentarfilme der BBC und von David Attenborough als Vorbild, Cartoons von Bruno Bozzetto wurden zur Erklärung schwieriger Konzepte herangezogen und es wurde ein hoher Wert auf Interviews mit Experten und Live-Experimenten gelegt.
Im Jahr 1984 begann Piero Angela sein Pillole di Quark-Projekt, bei dem er kurze Clips zu technischen, wissenschaftlichen, pädagogischen, sozialen und medizinischen Themen produzierte, die auf RAI ausgestrahlt wurden. Im selben Jahr machte Angela die erste Infotainment-Talkshow. Es handelte sich um eine Live-Show mit Publikum im Foro Italico. Die Gäste des Programms waren bekannte Wissenschaftler, Künstler, Darsteller und Profisportler, die auch mit dem Publikum vor Ort interagieren konnten.
Von 1986 bis 1987 moderierte Angela zwei Primetime-Shows auf Rai 1 zum Thema Klima und Klimaschutz. Der Drehort war der Palazzetto dello Sport in Turin. Anschließend folgten drei Dokumentationsserien, gedreht mithilfe von neuen Technologien der Computergrafik: La macchina meravigliosa (Die Wundermaschine; acht Episoden) über den menschlichen Körper, Il pianeta dei dinosauri (Der Planet der Dinosaurier; vier Episoden) und Viaggio nel cosmo (Reise durch den Kosmos; sieben Episoden).
Diese Serien wurden in Zusammenarbeit mit Angelas Sohn Alberto produziert, ins Englische übersetzt und die Rechte an Fernsehsender in über 40 Länder verkauft.
Im Jahr 1988 begann Quark italiani, eine Doku-Reihe über Natur, Umwelt, Forschungsexpeditionen und Tierwelt, die von italienischen Autoren produziert und gedreht wurde. Hierbei wirkte Alberto Angela mit einigen Dokumentationen über Afrika mit.
Im Jahr 1995 schließlich startete die Sendung Superquark, in deren Verlauf am 4. Juni 1999 die 2000. Folge des Quark-Projekts ausgestrahlt wurde. Gleichzeitig wurden auch die Speciali di Superquark ausgestrahlt -monothematische Abende zu Themen von großem sozialen, psychologischen und wissenschaftlichen Interesse, in der Piero Angela Gastgeber war. 1997 begann das Projekt Quark Atlante – Immagini dal pianeta.
Parallel zu seiner Aktivität als Wissenschaftsjournalist und Moderator schrieb Piero Angela über 30 Sachbücher. Viele davon wurden ins Englische, Deutsche und Spanische übersetzt. Die Gesamtauflage beträgt über drei Millionen Exemplare. Zudem war er viele Jahre Autor für die Rubrik Scienza e società (Wissenschaft und Gesellschaft) des wöchentlichen Fernsehmagazins Sorrisi e Canzoni und fungierte als Herausgeber und Leiter des Monatsmagazins Quark, das er 2001 gründete und 2006 aus Geldmangel aufgeben musste. Das Monatsmagazin, das von der gleichnamigen Fernsehsendung inspiriert war, behandelte wissenschaftliche Themen auf allgemeinverständliche Weise.