Philipp von Colloredo-Mels entstammte dem aus dem Friaul kommenden Adelsgeschlecht Colloredo-Waldsee-Mels und war der Sohn von Hieronymus von Colloredo-Mels, Marchese di Santa Sofia e Recenati († 1811) sowie dessen Gattin Maria Antonia von Colloredo-Waldsee-Mels.
Er wurde bereits im Alter von einem Jahr in den Malteserorden aufgenommen, legte 1840 die ewigen Gelübde ab und wurde somit Professritter und Mönch im Sinne des Kirchenrechtes.
Später war Philipp von Colloredo Profess-Ehren- sowie Devotions-Großkreuz-Bailli. Er führte den Orden von 1845 bis zu seinem Tod als Statthalter (Leutnant) an Stelle eines Großmeisters; Hauptsitz war bereits seit 1834 Rom. Colloredo-Mels erwarb sich große Verdienste um die Konsolidierung des Malteserordens und begann ihn auch wieder auf internationaler Ebene zu etablieren.[2] Außerdem ließ er das Verfahren zur Wahl der künftigen Großmeister neu regeln.[3]
Der Statthalter starb 1864 in seiner Heimat Recanati, wo er sich meist den Sommer über aufhielt.[4][5]Alessandro Borgia (1783–1872) wurde zu seinem Nachfolger gewählt.
Literatur
Francesco Giuseppe Terrinoni: Memorie storiche della resa di Malta ai francesi nel 1798, tip. delle Belle Arti, Rom, 1867.
↑Ernst Staehle: Malteserritter, Band 3 von: Geschichte der Johanniter und Malteser, Weishaupt Verlag, 2002, S. 204, ISBN 3705901567;
(Ausschnittscan)
↑Adam Wienand, Carl Wolfgang Graf von Ballestrem: Der Johanniter-Orden, der Malteser Orden: der ritterliche Orden des Hl. Johannes vom Spital zu Jerusalem; seine Aufgaben, seine Geschichte, Wienand Verlag, 1977, S. 345, ISBN 3879090769; (Ausschnittscan)
↑Berthold Waldstein-Wartenberg: Rechtsgeschichte des Malteserordens, Herold Verlag, 1969, S. 209, (Ausschnittscan)