Im Jahr 1717 ging Philipp Moritz gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Clemens August zur theologischen Ausbildung nach Rom. Hier starb Philipp Moritz erst 20-jährig an den Masern. In Unkenntnis über den Tod des Prinzen wählte ihn das Paderborner Domkapitel am 14. März 1719 zum Bischof von Paderborn und das Kapitel in Münster am 21. März, beide Male einstimmig, zum Bischof von Münster.[1] Die Todesnachricht traf am 22. März schließlich in Paderborn ein. Die Kapitel entschieden sich nach einer kurzen Sedisvakanz für Philipp Moritz’ Bruder Clemens August.[2]
Die Glückwunschadresse der Jesuiten zeigt auf dem Kupferstich des Titelblatts die Stadt unter einem Sternenhimmel mit dem Sternzeichen Zwilling, welches die Brüder symbolisieren soll. Während Clemens August im Glanz erscheint, versinkt Philipp Moritz in dieser Darstellung im Dunkel. Philipp Moritz wurde in der Kirche Santa Maria della Vittoria in Rom bestattet. Eine Grabtafel ist in der Kirche auch heute noch zu sehen:
Grabtafel von Philipp Moritz von Bayern
Bild
Lateinische Inschrift
Übersetzung
HIC IACET
PHILIPPVS MAVRITIVS PRINCEPS
ELECTORIS BAVARIAE MAXIMILIANI EMANVELIS FILIVS
OBIIT ROMAE
AETATIS SVAE XX ANNORVM
MDCCXIX
Hier ruht
Prinz Philipp Moritz,
Sohn des bayerischen Churfürsten Max Emanuel.
Er starb zu Rom
im Alter von zwanzig Jahren
im Jahre 1719.
Barbara Stambolis: Libori. Das Kirchen- und Volksfest in Paderborn. Eine Studie zu Entwicklung und Wandel historischer Festkultur. Waxmann Verlag, Münster u. a. 1996, ISBN 3-89325-433-1, S. 58 (Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland 92).
Britta Kägler: Die Romreise der Prinzen Philipp Moritz und Clemens August von Bayern (1716–1719). Aus den Tagebüchern von Urban Heckenstaller und Maximilian von Schurff. In: Rainald Becker, Dieter J. Weiß (Hrsg.), Bayerische Römer – römische Bayern. Lebensgeschichten aus der Vor- und Frühmoderne (Bayerische Landesgeschichte und Europäische Regionalgeschichte, Bd. 2), St. Ottilien 2016, S. 297–320.
Einzelnachweise
↑Historische Gesellschaft zu Berlin: Jahresberichte der Geschichtswissenschift. Band 23, E. S. Mittler, 1902, S. 212