Phil Campbell and the Bastard Sons

Phil Campbell and the Bastard Sons

Phil Campbell and the Bastard Sons live 2016
Allgemeine Informationen
Herkunft Wales, Vereinigtes Königreich
Genre(s) Hard Rock
Website philcampbell.net
Aktuelle Besetzung
Joel Peters (seit 2021)
Phil Campbell
Gitarre
Todd Campbell
Tyla Campbell
Dane Campbell
Ehemalige Mitglieder
Neil Starr (bis 2021)

Phil Campbell and the Bastard Sons (deutsch: Phil Campbell und die Bastard-Söhne) ist eine walisische Hard-Rock-Band.

Geschichte

Gründung und erste EPs

Anlässlich des 30. Geburtstages des Gitarristen Todd Campbell gab eine befreundete Band ein Konzert für ihn. Dabei trat Todd Campbell zusammen mit seinem Vater Phil (damals Motörhead) und seinen Brüdern Tyla (Bass, ex-The People the Poet) und Dane (Schlagzeug, ex-Straight Lines)[1] sowie dem Sänger Neil Starr von der walisischen Band Attack! Attack! auf. Die Band nannte sich scherzhaft Phil Campbell’s All Starr Band und spielte Coverversionen von Liedern der Rolling Stones.[2] Es folgten weitere Konzerte, wobei allerdings viele Veranstalter das Wortspiel mit dem Familiennamen des Sängers nicht verstanden haben und die Band als Phil Campbell’s All Star Band ankündigten. Nach dem Tod des Motörhead-Sängers Lemmy Kilmister Ende 2015 begann die neue Band, auch eigene Lieder zu komponieren und änderte schließlich ihren Namen in Phil Campbell and the Bastard Sons.[3]

Im Sommer 2016 spielte die Band beim Wacken Open Air und beim Bloodstock Open Air. Bei letzterem spielte die Band zusammen mit Dee Snider (Twisted Sister) das Motörhead-Lied Born to Raise Hell als Tribut an Lemmy Kilmister.[4] Danach nahm die Band ihre Debüt-EP auf. Die EP wurde von Todd Campbell produziert und von Cameron Webb gemischt. Die selbst betitelte EP erschien am 18. November 2016 über das Label Motörhead Music. Im Sommer 2017 spielte die Band zahlreiche Konzerte in Europa im Vorprogramm von Guns n’ Roses sowie beim Download-Festival, dem Sweden Rock Festival und dem Hellfest. Ende Juni 2017 wurden Phil Campbell and the Bastard Sons vom deutschen Plattenlabel Nuclear Blast unter Vertrag genommen. Gleichzeitig wurde die exklusive Live-EP Live in Solothurn veröffentlicht.

The Age of Absurdity (2018 bis 2019)

Im August nahm die Band zusammen mit dem Produzenten Romesh Dodangoda ihr Debütalbum auf. Teile der Aufnahmen fanden in den Rockfield Studios, in denen unter anderem Queen das Lied Bohemian Rhapsody aufnahmen, statt. Im November folgte eine Tour mit Airbourne durch das Vereinigte Königreich. Das Debütalbum The Age of Absurdity erschien am 26. Januar 2018 und enthält mit Silver Machine die Coverversion eines Liedes der Band Hawkwind. Dessen Sänger Dave Brock steuerte Hintergrundgesänge bei.[3] Das Album stieg auf Platz 53 der britischen, Platz 36 der deutschen, Platz 60 der österreichischen und Platz 29 der Schweizer Albumcharts ein.

Am 21. April 2018 veröffentlichte die Band im Rahmen des Record Store Day das Lied Silver Machine als 7″-Single. Als B-Seite verwendete die Band das unveröffentlichte Lied Shit Happens.[5] Im Frühjahr 2018 spielte die Band eine Europatournee und trat bei Festivals wie dem Summer Breeze, dem Alcatraz Hard Rock & Metal Festival und dem Matapaloz-Festival der Böhsen Onkelz auf. Bei den Metal Hammer Awards 2018 wurde The Age of Absurdity in der Kategorie Bestes Debütalbum ausgezeichnet.[6] Im Herbst 2018 folgte eine weitere Europatournee. Im Vereinigten Königreich wurde die Band von der Gruppe Leader of Down unterstützt, während in Deutschland Tim McMillan & Rachel Snow als Vorgruppe spielten. Im Februar 2019 spielte die Band eine Europatournee im Vorprogramm von Slash feat. Myles Kennedy and the Conspirators.[7]

We’re the Bastards (2020–2022)

Am 25. Oktober 2019 veröffentlichte Phil Campbell sein Soloalbum Old Lions Still Roar, auf dem seine Söhne teilweise zu hören sind. Während eines Interviews mit dem deutschen Magazin Metal Hammer verriet Campbell, dass die Band bereits mit den Arbeiten an einem neuen Album begonnen habe.[8] Bei den vom Radiosender Planet Rock vergebenen Musikpreis The Rocks 2020 wurden Phil Campbell and the Bastard Sons in der Kategorie beste britische Band nominiert.[9] Der Preis ging jedoch an Def Leppard. Das von Todd Campbell in dessen Studio produzierte zweite Studioalbum We’re the Bastards wurde am 13. November 2020 veröffentlicht. Als Gastmusiker ist der Cro-Mags-Sänger Harley Flanagan bei dem Lied Destroyed zu hören. Das Album erreichte Platz 37 der deutschen, Platz 34 der Schweizer und Platz 40 der britischen Albumcharts.

Am 1. Juni 2021 gab die Band die Trennung von ihrem Sänger Neil Starr bekannt. Der Schritt wurde damit begründet, dass die Band sich gesanglich neu ausrichten wolle.[10] Sein Nachfolger wurde Joel Peters.[11] Mit der neuen Besetzung spielte die Band im Sommer 2022 beim Bloodstock Open Air und im November 2022 eine Tour durch das Vereinige Königreich mit den Vorgruppen Florence Black und The Outlaw Orchestra.[12] Im Mai 2022 folgte unter dem Motto Phil Campbell and the Bastard Sons eine weitere Tour durch das Vereinigte Königreich, bei dem die Band zahlreiche Motörhead-Lieder spielte.[13] Es folgten Auftritte bei Festivals wie dem Rock Hard Festival, dem Graspop Metal Meeting, dem Hellfest und dem Wacken Open Air sowie eine Deutschland-Tournee mit den Vorgruppen Nitrogods und Crossplane.

Kings of the Asylum (seit 2023)

Am 10. Februar 2023 veröffentlichte die Band ihr Livealbum Live in the North, das bei einem Konzert in Sunderland aufgezeichnet wurde.[14] Am 1. September 2023 erschien das dritte Studioalbum Kings of the Asylum, welches in den Stompbox Studios in South Wales aufgenommen wurde. Das Album erreichte Platz 34 der deutschen, Platz 13 der Schweizer und Platz 94 der britischen Albumcharts.

Stil

Auch wenn einige Lieder von Phil Campbell and the Bastard Sons der Musik von Motörhead ähneln, verwendet die Band auch neuere stilistische Einflüsse, die überwiegend von seinen Söhnen kommen. Für Phil Campbell sei es eine „völlig neue Erfahrung gewesen, grenzenlos arbeiten zu können“, da die Hörer in Bezug auf Motörhead sehr genaue Vorstellungen hätten, was sie hören wollen.[2] Holger Stratmann vom deutschen Magazin Rock Hard ortete die Musik von Phil Campbell and the Bastard Sons „irgendwo in der Schnittmenge von knarzigem Rock ’n’ Roll und düsterem Hard Rock“.[15] Sein Kollege Jan Jaedike bezeichnete die Musik von der instrumentalen Seite als „etwas edlere Version von Motörhead“.[3] Frank Thiessies vom deutschen Magazin Metal Hammer beschrieb die Musik als „abwechselungsreichen, herzhaften Heavy Rock mit klanglich modernem Anstrich“. Die Texte des ersten Sängers Neil Starr handeln von den Dingen, die um ihm herum passieren und ihn beschäftigen.[16]

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK
2018 The Age of Absurdity
Nuclear Blast
DE36
(1 Wo.)DE
AT60
(1 Wo.)AT
CH29
(1 Wo.)CH
UK53
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 26. Januar 2018
2020 We’re the Bastards
Nuclear Blast
DE37
(1 Wo.)DE
CH34
(1 Wo.)CH
UK40
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 13. November 2020
2023 Kings of the Asylum
Nuclear Blast
DE34
(1 Wo.)DE
CH13
(1 Wo.)CH
UK94
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1. September 2023

Livealben

Jahr Titel
Musiklabel
Anmerkungen
2023 Live in the North
Nuclear Blast
Erstveröffentlichung: 10. Februar 2023

Singles und EPs

Jahr Titel
Musiklabel
Anmerkungen
2016 Phil Campbell and the Bastard Sons
Motörhead Music
Erstveröffentlichung: 18. November 2016
EP
2017 Live at Solothurn
Nuclear Blast
Erstveröffentlichung: 23. Juni 2017
Live-EP
2018 Silver Machine
Nuclear Blast
Erstveröffentlichung: 21. April 2018
Single; Original: Hawkwind

Musikvideos

  • 2016: Spiders
  • 2017: Silver Machine
  • 2018: Welcome to Hell
  • 2018: Dark Days
  • 2020: Son of a Gun
  • 2020: We’re the Bastards
  • 2020: Born to Roam
  • 2023: Schizophrenia
  • 2023: Hammer and Dance
  • 2023: Strike the Match
  • 2023: Maniac

Auszeichnungen

Metal Hammer Awards
Jahr Kategorie für Resultat
2018 Bestes Debütalbum The Age of Absurdity Gewonnen
The Rocks
Jahr Kategorie für Resultat
2020 Beste britische Band Phil Campbell and the Bastard Sons Nominiert

Einzelnachweise

  1. MOTÖRHEAD Guitarist PHIL CAMPBELL Gets Emotional When He Sees Pictures Of LEMMY. Blabbermouth.net, abgerufen am 17. Februar 2018 (englisch).
  2. a b Peter Engelking: Eine schrecklich nette Familie. In: Rocks, 01/2018, Seite 40
  3. a b c Jan Jaedike: Lemmy hätte es geliebt. In: Rock Hard, Februar 2018, Seite 48
  4. DEE SNIDER GUESTS WITH PHIL CAMPBELL AT BLOODSTOCK TO PAY PERSONAL TRIBUTE TO LEMMY. Metal Talk, abgerufen am 28. Oktober 2018 (englisch).
  5. Wolfgang Milchrahm: PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS: kündigen neue Single an! Stormbringer.at, abgerufen am 9. März 2018.
  6. Freya Schulte-Wintrop: 10 Jahre METAL HAMMER AWARDS: Die „härtesten“ Auszeichnungen für die besten Rock- und Metalmusiker in 2018. Axel Springer SE, abgerufen am 15. September 2018.
  7. Tommy Schmelz: PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS: TOURSTART – 2019 ZUSAMMEN MIT SLASH! Powermetal.de, abgerufen am 9. November 2018.
  8. Matthias Mineur: Solöhead. In: Metal Hammer, November 2019, Seite 32
  9. The Rocks 2020 - Vote here. Planet Rock, abgerufen am 9. Februar 2020 (englisch).
  10. MOTÖRHEAD Guitarist's PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS Parts Ways With Vocalist NEIL STARR. Blabbermouth.net, abgerufen am 1. Juni 2021 (englisch).
  11. Maximilian Blom: Joel Peters als neuer Sänger vorgestellt. Rocks, abgerufen am 4. Oktober 2022.
  12. Phil Campbell And The Bastard Sons – Announce New UK Tour Supports. Original Rock, abgerufen am 4. Oktober 2022 (englisch).
  13. Phil Campbell And The Bastard Sons. Planet Rock Tickets, abgerufen am 4. Oktober 2022 (englisch).
  14. Alexandra Michels: PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS – 'Bite My Tongue' vom "Live In The North"-Album im Live-Clip. Rock Hard, abgerufen am 10. Februar 2023.
  15. Holger Stratmann: Phil Campbell and the Bastard Sons – The Age of Absurdity. Rock Hard, abgerufen am 17. Februar 2018.
  16. Frank Thiessies: Familienbande. In: Metal Hammer, Februar 2018, Seite 51
Commons: Phil Campbell and the Bastard Sons – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien