Der in der heutigen Erscheinung spätgotische Kirchenbau um 1530 unter hohen steilen Satteldächern ist von einem ummauerten Friedhof umgeben. Der Südturm am Langhaus wurde 1779 erhöht, er hat barockeSchallfenster und trägt eine barocke Haube mit Zwiebel. Die Sakristei schließt östlich am Turm an. Das rundbogige profilierte Südportal hat eine Eisentüre aus 1872. Das rechteckige Westportal hat ausgerundete Ecken.
Das Kircheninnere zeigt zweijochigesLanghaus unter einem sechsteiligen Sternrippengewölbe auf 3/4-Runddiensten auf vorgelegten Wandpfeilern. Der eingeschnürte niedrige spitzbogige Fronbogen ist gekehlt. Der einjochige Chor in der Breite des Langhauses hat einen Fünfachtelschluss mit einem Springrautenrippengewölbe auf Schildkonsolen und runden Schlusssteinen. Die gotischen Maßwerkfenster haben entfernte Mittelstege und beinhalten figürliche Scheiben der Tiroler Glasmalerei 1912. Die hölzerne barocke Westempore steht auf Holzpfeilern. Die Turmhalle hat ein vierteiliges Sternrippengewölbe auf Schildkonsolen und einen Wappenschlussstein. Das spitzbogige Sakristeiportal hat eine Tür mit Eisenbeschlägen, die Sakristei hat ein Tonnengewölbe.
Einrichtung
Der spätgotische Flügelaltar um 1520 trägt Statuen der Heiligen Johannes der Täufer und Peter und Paul, die Flügelreliefs zeigen Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers, weiters im Gesprenge Kreuzigung, an der Predella Reliefs Maria Salome und hl. Katharina, vom gleichen Meister gibt es zwei Apostelstatuen in St. Lambrecht. Die gotische Steinmensa trägt ein geschnitztes Antependium von Balthasar Prandtstätter 1748, ebendort Bandelwerkornament und das Stiftswappen St. Lambrecht.
Der neugotische Marienaltar um 1900 steht im Langhaus. Die barocke Kanzel entstand im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts.
In der Turmkapelle gibt es ein barockes Bild Kreuzigung aus dem Ende des 17. Jahrhunderts und zwei Statuen der Heiligen Leonhard und Nikolaus von Balthasar Prandtstätter sowie einen Weihwasserstein mit einem eisenbeschlagenen Deckel 1714.
Die Orgel zeigt sich neugotisch.
Grabdenkmäler
Gotischer teils verwitterter Wappengrabstein 1472, vom Abt Johannes Schachner für seinen Vater errichtet.
Literatur
St. Johann in der Scheiben, Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Steiermark (ohne Graz) 1982. S. 440.