Das Pfahlhängen ist eine Foltermethode. Der Folterer bindet dazu die Hände des Opfers hinter dem Körper zusammen. Danach wird das Opfer an den Händen an einem Baum, Pfahl oder an der Decke aufgehängt. Lässt der Folterer das Opfer in dieser Aufhängung fallen, so reißt das Körpergewicht die Arme des Opfers nach oben.[1]
Die Foltermethode des Pfahlhängens ist sehr schmerzhaft. Dabei kann es zu schweren gesundheitlichen Schäden kommen, insbesondere zur Luxation (Ausrenkung bzw. Verrenkung) der Schultergelenke. Spätestens nach einer halben Stunde wird das Opfer ohnmächtig, nach ein bis vier Stunden tritt der Tod ein.[2]
Zur Verschärfung können die Füße des Opfers mit Gewichten beschwert werden. Dadurch werden die Schmerzen und die Verletzungsgefahr erheblich erhöht: Neben den bereits erwähnten Schulterverletzungen kann es auch zu Verletzungen der Hüften und Beine kommen.
Verwandt mit der Foltermethode Pfahlhängen ist das Strappado bzw. als Hinrichtungsmethode die Estrapade. Hierbei wird das Opfer an den hinter dem Rücken zusammengebundenen Armen aufgehängt und schrittweise aus immer größerer Fallhöhe fallen gelassen und kurz vor dem Erdboden abrupt abgebremst, bis der Tod eintritt.[6] In Paris, Loudun und Toulouse sind noch heute Plätze und Straßen „Place/Rue de l’Estrapade“ genannt, da jeweils dort ein solches Hinrichtungsinstrument stand.
↑Freddy Joris: Mourir sur l'échafaud: sensibilité collective face à la mort et perception des exécutions capitales du Bas Moyen Âge à la fin de l'Ancien Régime. Editions du CEFAL, 2005, ISBN 978-2-87130-205-6 (google.de [abgerufen am 6. Juni 2023]).