Er war das jüngste von elf Kindern seiner Eltern und besuchte von 1911 an das Lehrerseminar in Backnang, anschließend war er Referendar an verschiedenen Grundschulen. Am Ersten Weltkrieg nahm er von 1916 bis 1918 teil und wurde an der Westfront schwer verwundet. Von 1919 bis 1922 war er Zeichen- und Turnlehrer in Calw, anschließend absolvierte er bis 1929 ein Kunststudium an der Stuttgarter Akademie, u. a. bei Christian Landenberger, Heinrich Altherr und Alexander Eckener. Noch während des Studiums hatte Schober erste Ausstellungsbeteiligungen bei der Stuttgarter Sezession. Von 1929 bis 1932 weilte er in Paris, wo er mit dem Impressionismus und Cézanne in Berührung kam. 1931 kam er zurück nach Stuttgart, wo er seine Frau Berta heiratete. 1932 erhielt er einen Lehrauftrag für Radierungen an der Stuttgarter Akademie, ab 1937 war er freischaffender Künstler.
Ab 1939 leistete Schober Kriegsdienst. Er war in den Kampfgebieten im Osten als Berichterstatter tätig, u. a. zusammen mit Fritz Nuss. 1943 nahm er an der Wiener Ausstellung Junge Kunst im Deutschen Reich teil,[1] im selben Jahr wurde sein Atelier in Stuttgart mitsamt fast dem gesamten Werk durch Kriegseinwirkungen zerstört. Seine Familie siedelte danach ins ländliche Billensbach über, wohin zuvor bereits Alfred Lörcher umgesiedelt war und wo im benachbarten Etzlenswenden auch der Freund Rudolf Yelin wohnte. Schober selbst geriet gegen Ende des Krieges in Kriegsgefangenschaft, wo er in einem Lager in ColmarOtto Dix kennenlernte. 1946 kehrte Schober aus der Gefangenschaft heim und plante ein Atelierhaus in Billensbach, das die Familie 1949 bezog.
Ab den frühen 1950er Jahren erhielt Schober zahlreiche Aufträge für Kunst am Bau. Neben diesen angewandten Arbeiten entstand ein freies Werk, das seine Eindrücke bald auch von ausgedehnten Reisen nach Spanien, Frankreich, Italien und Nordafrika gewann. Schober war von 1954 bis 1968 Vorsitzender der Stuttgarter Sezession. Außerdem war er ab 1950 Mitglied im Künstlerbund Heilbronn, zu dessen Ehrenmitglied er 1972 ernannt wurde. Er erhielt 1967 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und wurde 1973 zum Professor ernannt. Er verstarb 1983 beim Urlaub in Bad Bleiberg (Kärnten).
Werke
Im öffentlichen Raum
Glaswand im Sitzungssaal des Rathauses sowie Wandbilder in der Aula des Gymnasiums und der Burg-Apotheke in Beilstein
Peter Jakob Schober. In: Hans-Dieter Mück: Stuttgarter Sezession – Ausstellungen 1923–1932, 1947. Unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Lothar Späth. Hrsg.: Städtische Galerie Böblingen, Galerie Schlichtenmaier Grafenau. Band1. Grafik Druck GmbH Stuttgart, Stuttgart 1987, ISBN 3-89298-009-8, S.174.
Ausstellungen mit Katalogen
Peter Jakob Schober: Landschaft und Bildnis 1927 - 1977, 7. Oktober – 4. Dezember 1977, Historisches Museum der Stadt Heilbronn
Peter Jakob Schober: Malerei, Graphik, 14. März – 3. Mai 1981, Studio-Galerie der Hans-Thoma-Gesellschaft, Reutlingen
Peter J. Schober – Malerei, Aquarelle, Zeichnungen, 12. März – 12. April 1982, Villa Merkel, Esslingen
Peter Jakob Schober, 1897–1983: Malerei des expressiven Realismus, 9. April – 27. August 1995, Kunstmuseum Hohenkarpfen, Hausen ob Verena
Peter Jakob Schober – Steigerung des Wirklichen: Ausstellung zum 100. Geburtstag, 28. September – 15. November 1997, Galerie Schlichtenmaier, Schloß Dätzingen, Grafenau, ISBN 3-89298-117-5
Kreidezeichnungen, 12. Juli – 6. September 1998, Städtische Galerie Böblingen, ISBN 3-928754-23-8
↑Junge Kunst im Deutschen Reich. Veranstaltet vom Reichsstatthalter in Wien Reichsleiter Baldur von Schirach, Februar – März 1943, Künstlerhaus Wie, Wien 1943, S. 64