Der Rheinkreis als Neugründung von 1816 setzte sich aus vielen ehemaligen Herrschaften zusammen und die Archivalien waren großteils ausgelagert bzw. zerstreut. Gayer begann die Bestände zu sichten, zu ordnen und legte Findbücher zur Benutzung an.[3][4]
Ihm lag daran, die Archivbestände nicht nur zu konservieren und zu verwaltungsrechtlichen Zwecken bereitzuhalten, sondern er wollte sie möglichst den Historikern erschließen.[5]
1827 gehörte er als geschichtlich stark interessierter Mensch zu den Gründungsmitgliedern des Historischen Vereines der Pfalz.
Was Peter Gayer für die Pfalz von zeitloser Bedeutung werden lässt, sind seine Zeichnungen, die er in seiner Eigenschaft als Historiker überall im bayerischen Rheinkreis von alten, abrissgefährdeten Kirchen und sonstigen Gebäuden fertigte und welche oftmals deren einzige erhaltenen Bildzeugnisse sind.[6] Dabei kam ihm zugute, dass er ein hervorragender Zeichner und Kupferstecher war. Seine Gebäudedarstellungen sind sehr detailgetreu, jedoch zuweilen zeittypisch eingebettet in romantisierendes Beiwerk.
Peter Gayer heiratete 1822 Johanna Amalia Ehrmann, die Tochter des Speyerer Kreismedizinalrates Christian Ehrmann genannt Stellwag, dem Adoptivsohn des Mediziners und Goethefreundes Johann Christian Ehrmann, die von dem späteren Speyerer Bischof und Kölner Kardinal Johannes von Geissel als Hauslehrer betreut worden war.[7]
Die Eheleute hatten 4 Söhne, welche sie bei ihrem frühen Tod 1835 bzw. 1836 als Vollwaisen zurückließen. Sie wurden vom Großvater Johann Dominik Gayer in Koblenz aufgezogen. Der älteste dieser Söhne war Karl Gayer (1822–1907), Professor der Forstwirtschaft und Rektor der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Dessen geadelter Sohn Alexander von Gayer (1852–1917) wurde Chef der Pfälzischen Eisenbahnen.[8]
Bernd Brauksiepe, Anton Neugebauer: Künstlerlexikon: 250 Maler in Rheinland-Pfalz 1450–1950. Hrsg. v. Kultusministerium Rheinland-Pfalz. Mainz 1986, S. 77.