Der Perseus ist ein Sternbild des Nordhimmels. Es ist am besten am Herbst- und Winterhimmel zu sehen und liegt mitten im Band der Milchstraße. Der hellste Stern Mirfak ist umgeben von zahlreichen anderen Sternen. Sie bilden zusammen den offenen SternhaufenMelotte 20.
Im August scheinen aus diesem Sternbild die Sternschnuppen der Perseiden zu kommen.
Das Sternbild soll die Gestalt des griechischen Helden Perseus darstellen, der die tödliche Medusa besiegte. Die Sterne Mirfak, δ, ε und ζ bilden den Körper und ein Bein des Perseus. Der Stern Algol repräsentiert das abgeschlagene Medusenhaupt, das er in der Hand hält.
Perseus ist in unseren Breiten teilweise zirkumpolar, d. h., das ganze Jahr über sichtbar. Besonders gut kann er im Herbst beobachtet werden, da er dann nachts hoch über dem Horizont steht.
Durch das Sternbild zieht sich die Milchstraße, die hier allerdings nicht sehr auffällig ist, da zahlreiche Dunkelwolken das Licht der Sterne abschwächen.
Im Perseus befinden sich interessante Beobachtungsobjekte, wie der offene SternhaufenM 34 und der Doppelsternhaufen h und Chi Persei.
Geschichte
Perseus gehört zu den 48 klassischen Sternbildern, die von Ptolemäus beschrieben wurden.
Bereits im Mittelalter hatten arabischeAstronomen die eigenartige Verdunklung des Sterns Algol beobachtet. Der Name leitet sich aus dem arabischen Ras al Ghul ab und bedeutet Haupt des Dämonen.
Bei den Babyloniern hieß das Sternbild Alter Mann (SU.GI).[1] Dessen Hinterseite ist Bestandteil des arabischen Sternbilds Thurayya.
Mythologie
In der griechischen Mythologie war Perseus der Sohn des Zeus und der Danaë. Er besiegte die todbringende Gorgone Medusa, deren Blick jedes Lebewesen in Stein verwandeln konnte, und schlug ihr das Haupt ab. Aus Medusas kopflosem Hals entsprang das geflügelte Pferd Pegasus. Damit ritt Perseus zur schönen Andromeda, die an einen Fels gekettet dem Meeresungeheuer Ketos geopfert werden sollte. Er rettete sie und bekam sie als Lohn zur Frau.
Andromeda, samt ihren Eltern Kepheus und Kassiopeia, sowie das Meeresuntier sind ebenfalls als Sternbilder in der Nähe des Perseus am Himmel verewigt worden, Letzteres als Sternbild Walfisch (Cetus).
Künstlerische Darstellung des Sternbildes Perseus
Foto des Sternbildes Perseus
Foto von Kassiopeia und Perseus 2011
Das Sternbild Perseus, wie es mit dem bloßen Auge gesehen werden kann
Künstlerische Darstellung des Sternbildes Perseus mit dem Kopf der Medusa
Epsilon Persei ist ein 538 Lichtjahre entfernter Doppelstern. Schon mit einem kleinen Teleskop ab 6 cm Öffnung können beide Komponenten beobachtet werden.
Ebenfalls leicht zu beobachten ist das rund 1000 Lichtjahre entfernte Doppelsternsystem Zeta Persei. Das System gehört zu einer OB-Assoziation, die als Perseus OB2 oder II Perseus bezeichnet wird.
Algol (β Persei), der zweithellste Stern im Perseus, verändert seine Helligkeit regelmäßig über einen Zeitraum von 2 Tagen und 21 Stunden. Der Helligkeitsabfall wird durch einen lichtschwächeren Begleitstern verursacht, der vor dem hellen Hauptstern vorbeizieht. Algol ist der Namensgeber eines Typs von Bedeckungsveränderlichen Sternen.
Algol repräsentiert das Auge der mythologischen Medusa.
ρ Persei ist ein 325 Lichtjahre entfernter Roter Riese. Seine Helligkeit verändert sich über einen Zeitraum von etwa 33 bis 40 Tagen.
Der lateinische Name Gorgonea Tertia bedeutet „dritte der Gorgonen“.
M 34 ist ein offener Sternhaufen in etwa 1.400 Lichtjahren Entfernung.
Den schönsten Anblick bietet er im Fernglas oder im Teleskop bei niedriger Vergrößerung, wobei etwa 100 Sterne sichtbar werden.
Die beiden benachbarten Sternhaufen h und Chi Persei können schon mit bloßem Auge als neblige Fleckchen wahrgenommen werden. Sie befinden sich in etwa 7.500 Lichtjahren Entfernung. Auch hier bietet sich der schönste Anblick im Fernglas oder im Teleskop bei niedriger Vergrößerung, da dann beide Objekte gleichzeitig sichtbar sind.
M 76, ein planetarischer Nebel, ist der Überrest eines Sterns in etwa 5.000 Lichtjahren Entfernung. Er ist allerdings nicht so leicht zu beobachten, da er ziemlich lichtschwach ist.
Der offene Sternhaufen Melotte 20 (α Persei-Gruppe) ist die auffällige Ansammlung von schon mit bloßem Auge sichtbaren Sternen um den Hauptstern Mirfak. Ähnlich wie die Hyaden bildet diese Gruppe einen Bewegungshaufen (siehe auch Sternstrom) und ist zudem Teil einer OB-Assoziation.
NGC 1499 ist ein Emissionsnebel, dessen Form an den US-Staat Kalifornien erinnert. Er wird daher auch als „Kaliforniennebel“ bezeichnet. Aufgrund seiner geringen Flächenhelligkeit wird der Nebel erst auf lang belichteten Fotografien sichtbar.
Meteorströme
Im Perseus liegt der Radiant des Meteorstroms der Perseiden, der sein Maximum um den 12. August jedes Jahres erreicht.
Darüber hinaus existiert noch der schwache Meteorstrom der September-Perseiden.
Philip M. Bagnall: The Star Atlas Companion : What You Need to Know About the Constellations. Springer, New York 2012, ISBN 978-1-4614-0829-1, S. 349–358.