Payo Enríquez de Rivera kam als unehelicher Sohn von Fernando Afán de Ribera, dem Herzog von Alcalá, zur Welt, der zu jener Zeit als Militärkommandant von Sevilla amtierte. Er erhielt eine Schulausbildung in seiner Heimatstadt und trat in den Augustinerorden ein. An der Universität Osuna studierte er Theologie und übernahm dort auch Lehraufgaben. Zur selben Zeit war er auch Vorsteher mehrerer Augustinerklöster in Kastilien. Später lehrte er an den Universitäten von Burgos, Valladolid und Alcalá de Henares.
In seiner Amtszeit als Erzbischof zählte er zu den Förderern und Vertrauten der Dichterin Juana Inés de la Cruz.
Amtszeit als Vizekönig von Neuspanien
Als im Dezember 1673 nach nur sechs Tagen im Amt der Vizekönig Pedro Nuño Colón de Portugal starb, hatte die Real Audiencia wie üblich einen versiegelten Umschlag mit einem designierten Nachfolger. Zu diesem hatte der Hof in Madrid Erzbischof Enríquez de Rivera bestimmt. Seine Amtszeit, in der de Rivera Erzbischof blieb, dauerte über sieben Jahre. Er veranlasste Verbesserungen in der Infrastruktur, etwa die Wasserversorgung von Villa Guadalupe oder den Bau mehrerer Brücken in Mexiko-Stadt. Auch das Entwässerungssystem für das Tal von Mexiko wurde wesentlich vorangetrieben. Außenpolitisch hatte auch er mit der Abwehr ausländischer Piraten zu kämpfen. 1677 ließ er im Norden die Stadt Paso del Norte gründen, das heutige Ciudad Juárez. Von der Doppelbelastung der Amtsgeschäfte des Vizekönigs und Erzbischofs ermüdet, bat er in Spanien um seine Ablösung von beiden Ämtern, die ihm im 1680 gewährt wurde. Er übergab das Amt des Vizekönigs im November 1680 und das des Erzbischofs im Juni 1681 an seine Nachfolger.
Bevor er nach Spanien zurückkehrte, überließ er seine Besitztümer einem Waisenhaus und vermachte seine Bibliothek dem Oratorium in Mexiko. In Spanien zog er sich in Ávila ins Kloster Santa María del Risco zurück, wo er im April 1684 starb.
Literatur
Juana Vázquez Gómez: Dictionary of Mexican Rulers, 1325–. Greenwood Publishing Group, Westport CT 1997, ISBN 0-313-30049-6, S.32–33 (Google Books).