Der Sohn Carl Adolf Riebecks und Bruder des Ethnologen Emil Riebeck litt an einer unheilbaren Lungen- und Nierenkrankheit. Er verwirklichte sich 1887 einen Lebenstraum und bestellte den Tropenmediziner Carl Anton Mense zu seinem Leibarzt, um mit ihm eine Weltreise anzutreten. Gemeinsam mit Mense bereiste er Südafrika. Weitere Stationen auf Riebecks letzter Reise waren Neuseeland, Australien, Samoa, Singapur, China sowie Japan, wo er verstarb.
Seinem letzten Wunsch entsprechend floss ein beträchtlicher Teil seines Vermögens in die 1894 gegründete Paul-Riebeck-Stiftung für Alte und Kranke. Das von der Stiftung zwischen 1894 und 1896 erbaute Paul-Riebeck-Stift wurde zur größten sozialen Einrichtung in der Stadt Halle (Saale). Das fünfgeschossige, nach den Plänen der Architekten Alfred Grenander und Otto Spalding errichtete historistische Bauwerk ist von einem Park umgeben und erhielt die volkstümliche Bezeichnung Hallenser Schloss. Der denkmalgeschützte Bau beherbergt noch heute ein Altenpflegeheim.
Literatur
Simone Trieder: Emil und Paul Riebeck. Söhne des Großindustriellen Carl Adolph Riebeck. (= Mitteldeutsche kulturhistorische Hefte, Heft 12.) Hasenverlag, Halle (Saale) 2008, ISBN 978-3-939468-14-1.