Paul Hurst wuchs auf einer Ranch in Kalifornien auf und arbeitete schon in jungen Jahren für Henry Millers zahlreiche Farmen. Er begann seine Karriere als Theaterschauspieler in Oakland im Jahre 1907, hatte zunächst jedoch wenig Erfolg. 1912 gab er im Alter von 24 Jahren sein Filmdebüt im Drama Jean of the Jail. Hurst arbeitete schon zwei Jahre später nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur sowie gelegentlich als Drehbuchautor. Bis zum Ende der Stummfilmzeit war Hurst als Regisseur für mehr als 50 Filme verantwortlich, auch produzierte er einen Film und war Drehbuchautor oder Szenarist bei sechs Filmen. Der Wechsel in den Tonfilm gelang Hurst Ende der 1920er-Jahre problemlos, wenngleich er nach 1927 nur noch als Schauspieler tätig war.
Mit seiner bulligen Statur und eine tiefen Stimme war der Schauspieler Hurst eine bevorzugtze Besetzung in heute zumeist vergessenen B-Movie-Western. Meistens wurde er in der Rolle des etwas störrischen, rauen Westerners besetzt. Dabei hatte er aber auch Nebenrollen außerhalb des Westerngenres in Filmen wie The Gay Deception und Alexander’s Ragtime Band. Hurst wurde häufig als komischer Sidekick in Western zu Hauptdarstellern wie John Wayne und Monte Hale eingesetzt, seine heute vielleicht bekanntesten Auftritte waren allerdings Schurkenrollen: In Vom Winde verweht wird er als gefährlicher Yankeedeserteur von Scarlett O’Hara erschossen und in Ritt zum Ox-Bow verkörperte er einen sadistischen Alkoholiker, der zusammen mit einem Mob Selbstjustiz an drei unschuldigen Menschen verübt.[1] Er arbeitete bis in sein Todesjahr als Schauspieler an insgesamt über 340 Filmen. Seinen letzten Auftritt hatte er unter Regie von John Ford in Wem die Sonne lacht.
Hurst heiratete 1919 die russischstämmige Schauspielerin Hedda Nova (1899–1981).[2] Er beging im Alter von 64 Jahren Suizid, kurz nachdem man bei ihm Krebs im unheilbaren Stadium festgestellt hatte. Der Darsteller liegt auf dem Friedhof in Reedley bestattet.[3]