Erste Charterfolge feierte Hardcastle zwischen 1981 und 1983 mit der Gruppe Direct Drive und seinem DuoFirst Light. 1984 gründete er seine eigene Plattenfirma.
Zuspruch von den Kritikern erhielt er für seine ersten Veröffentlichungen als Solokünstler Ende 1983, darunter besonders die SingleRainforest (1984). Die EPRainforest erschien Anfang 1985 nur in den USA.
Der Durchbruch gelang ihm Mitte 1985 mit dem Song 19, der von ihm, Mike Oldfield, William Coutourie und Jonas McCord geschrieben wurde. Das Lied wurde in vielen Ländern zu einem Nummer-eins-Hit. Oldfield wurde als Urheber erst später namentlich genannt, nachdem dieser in der 19-Melodie Ähnlichkeiten zu jener seiner Tubular Bells erkannte. Er ging vor Gericht, klagte und bekam Recht.
Ende des Jahres 1985 gründete Hardcastles Manager und Freund Simon Fuller die „19 Management Ltd.“ und „19 Entertainment Ltd.“. Es folgten einige weitere Hits in Großbritannien, darunter Don’t Waste My Time (prod. 1985, UK 1986 Platz 8), für dessen Aufnahme er Carol Kenyon als Sängerin gewinnen konnte. 1986 entstand unter dem Titel The Wizard die neue Anfangsmelodie der BBC-Musiksendung Top of the Pops (Titelmelodie bis Ende 1991).
Nach 1986 konzentrierte sich Hardcastle auf die Komposition von Soundtracks für Fernsehfilme. Im deutschen Sprachraum wurde die Titelmusik der BBC-Sendung Holiday mit dem Titel The Voyager bekannt.
1988 widmete er sich mit dem Album No Winners dem ausschließlichen Thema Atomkrieg. Das Album, das auf dem Cover ein Foto seiner weinenden Tochter Maxine zeigte, auf dem Innensleeve eine umfangreiche persönliche Stellungnahme von Paul Hardcastle zu Atomwaffen enthält und bei dem die meisten Stücke ohne Pausen ineinander übergehen, beginnt bei der Entstehung der Atomwaffen, den ersten Test und Einsätzen und endet mit den Abrüstungskonferenzen Ende der 1980er Jahre. Der typische Hardcastle-Synthesizer-Sound jener Zeit wird dabei durch zahlreiche Soundsamples aus Nachrichtensendungen und anderer Berichterstattung untermalt.
1990 veröffentlichte Hardcastle unter dem Pseudonym The Deff Boyz den Titel Swing, der in ganz Europa und in den USA zum Hit wurde. Das Pseudonym wählte er, da er aus vertragsrechtlichen Gründen seinen eigenen Namen hierfür nicht nutzen durfte.
Ab 1993 nahm Hardcastle mit den Projekten Jazzmasters (I-VII), Hardcastle (I-VI) und Kiss the Sky (I-II) mehrere von der Kritik positiv aufgenommene Synth-Jazz-Alben („Smooth Jazz“) auf. Besondere Erwähnung gebührt der bekannten Sängerin Helen Rogers, die auf zahlreichen Songs zu hören ist. Sie startete als Sängerin der Band Direct Drive, in die auch Hardcastle 1981 einstieg.
Mitte Dezember 2008 wurde er als „Bester Smooth Jazz Künstler des Jahres 2008“ durch das Billboard Magazin geehrt.
Privatleben
Hardcastle ist seit Oktober 1985 verheiratet. Mit seiner Frau hat er eine Tochter (Maxine, * April 1986), die Sängerin ist, und zwei Söhne (Paul jr., * August 1990 und Ritchie, * Mai 1997).
Erstveröffentlichung: März 1984 Gesang: Kevin Henry Autoren: Hubert Eaves III, James Williams / Paul Hardcastle Original (You’re the One for Me): D-Train, 1982