Paco Peñas Mutter war in ihrer Jugend eine sehr gute Tänzerin, sein Vater ein Cante-Jondo-Sänger in Cabra. Paco wuchs mit acht weiteren Geschwistern auf, davon sieben Mädchen.[1]
Er erlernte das Gitarrenspiel als Sechsjähriger von seinem älteren Bruder, spielte mit neun schon in einem Ensemble und hatte seine ersten öffentlichen Auftritte mit elf Jahren. Sein Vorbild war zu dieser Zeit vor allem der Sevillaner Flamenco-Gitarrist Niño Ricardo.[2] Er machte sich auf nach Madrid und an die Costa Brava, um Geld als Flamenco-Gitarrist zu verdienen. Als er seine Heimat 1964 verließ, fand er in London als (Solo-)Flamencogitarrist große Anerkennung. Seine Auftritte führten ihn zu Ronnie Scott’s Jazz Club sowie zur Royal Albert Hall in London, New Yorks Carnegie Hall, das Sydney Opera House und das Concertgebouw in Amsterdam.
1981 gründete er als Begegnungs- und Ausbildungsstätte das Centro Flamenco Paco Peña in der Calle Reloj 7 an der Plaza del Potro in Córdoba, seiner Heimatstadt.[3] Später wurde er zum Artistic Director des Córdoba International Guitar Festivals berufen. 1985 trat er seine Professur für Flamenco-Gitarre am Rotterdams Conservatorium an, wo er bis heute unterrichtet. Paco Peña war der erste Flamencogitarrist, dem ein Lehrstuhl an einem Konservatorium angeboten wurde. Seit seiner Gründung 2006 ist er Dozent für Flamenco am World Music and Dance Centre (WMDC) in Rotterdam.
↑Georg Dill: „... ich bin kein Purist. Ich liebe eben den traditionellen Flamenco ...“ Interview mit Paco Peña. In: Gitarre & Laute 2, 1980, 4, S. 8–12; hier: S. 8