Warren Suicide ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Die andere Person der Gruppe wird unter Chérie (Sängerin) beschrieben
PC Nackt (* 1975 als Patrick Christensen) ist mehrfach Grammy nominierter Postgenre-Komponist, Performancekünstler, Multiinstrumentalist und Produzent aus Berlin. Nackt ist Co-Gründer diverser Projekte, u. a. die Elektropunk Band „Warren Suicide“, das Orchester „The String Theory“, das Tonstudio „Chez Chérie“ und aktuell die Band „Raison“ mit Schorsch Kamerun und Mense Reents.
Nackt hat für Filme (z. B. Wim Wenders „Land of Plenty“), Serien (z. B. Netflix „Dark“, „Breaking Bad“), Musiktheater (z. B. „Der Einzige und sein Eigentum“ am Deutschen Theater Berlin) und Orchester (z. B. Bremer Philharmoniker) komponiert und seine Arbeit wurde vielfach mit Preisen (z. B. Best Soundtrack Cannes, American Independent Music Award) ausgezeichnet.
Als Album-Produzent, Songwriter und Kollaborateur war Nackt für diverse internationale Künstler und Künstlerinnen tätig (u. a José Gonzáles, Apparat, Dieter Meier) und hat mit seinen Projekten und als Mitglied diverser Bands wie Apparat, der Nena Band oder dem Bundesjazzorchester, dutzende Tonträger veröffentlicht und unzählige Konzerte rund um den Globus gespielt.
Geboren 1975 als Sohn einer dänischen Tanzpädagogin, begann PC Nackt als Jugendlicher Ballettmusik zu komponieren und in Bands zu spielen. Mit 16 Jahren wurde er in das Bundesjazzorchester (unter der Leitung von Peter Herbolzheimer) aufgenommen, 1993 folgte ein zweijähriger Aufenthalt am „American Institute of Music“ in Wien.[1]
Von 1995 bis 1999 studierte er Jazzgitarre und Komposition an der Hochschule für Musik in Köln. Parallel arbeitete Nackt in den Bereichen zeitgenössischer Tanz, Theater und tourte mit verschiedenen Bands, u. a. Linientreu. Seit 1999 lebt Nackt in Berlin und trat Im Jahr 2000 der Nena-Band bei, die er bis 2005 als Gitarrist, Autor und musikalischer Leiter begleitete. In diese Zeit fallen Nenas Comeback mit zwei Mehrfach-Platin-Alben sowie eine Vielzahl von Aufnahmesessions mit anderen deutschen Popkünstlern und Künstlerinnen, wie z. B. Udo Lindenberg oder Dendemann.
2002 gründete er gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin und Künstlerin Chérie die Elektro-Punk-Band Warren Suicide[2]. Mit ihrer energiereichen und exzessiefen Verbindung von elektronischer Tanzmusik, Punk und experimenteller Kunst spielte die Band bis 2011 weltweit Konzerte in Clubs und auf Festivals wie Glastonbury, Roskilde oder Mera Luna und veröffentlichte 3 Studioalben, eine Vielzahl Maxisingles und einen Film auf DVD.
Ebenfalls 2002 starteten Nackt und Chérie das „Chez Chérie“, ein in Berlin/Neukölln ansässiges Studioloft für Musik und Kunst. An diesem Ort der Begegnung für in Berlin ansässige/ankommende oder durchreisende Künstler und Künstlerinnen wurden weit über 100 Alben (z. B. Tocotronic, Beatsteaks, Apparat, Hans Unstern, My brightest Diamond, Isolation Berlin, Die Heiterkeit, JaPanik, Fehlfarben,T.Raumschmiere...) aufgenommen, Filme vertont und zahllose Projekte und Live-Events wie Konzerte/Lesungen/Partys etc.. abgehalten.
Hauptprojekt des Chez Chérie ist die 2007 von Ben Lauber und Nackt ins Leben gerufene „String Theory“ – ein Orchester-Projekt mit einer Vielzahl von Mitwirkenden aus Europa und den USA. So tourte Nackt als Dirigent und musikalischer Leiter der String Theory gemeinsam mit Singer/Songwriter José González mehrfach durch Europa und Nordamerika[3]. Die String Theory nahm mehrere Studio- und ein Livealbum auf und erhielt für die Kollaboration mit dem US-Poeten Sekou Andrews eine Grammynominierung und den „American Independent Music Award“ 2020.
Von 2011 bis 2016 war Nackt Produzent, Autor und Mitglied der Liveband des Berliner Musikers Sascha Ring aka Apparat. Neben einer ausgedehnten Welttour entstanden in dieser Periode mehrere Studioalben und Filmmusiken. Für den Soundtrack zu dem US-Film „Equals“ wurden Nackt und Ring gemeinsam mit Co-Autor Dustin O’Halloran mit dem SoundtrackStarsAward beim Venice Film Festival[4] ausgezeichnet. Das Album „LP5“ war 2020 ebenfalls für einen Grammy nominiert.
Seit 2016 arbeitet Nackt mit dem Regisseur Schorsch Kamerun an einer Serie von Elektro Opern, die an Theatern im gesamten deutschsprachigen Raum auf die Bühne gebracht werden. Diese Zusammenarbeit mündete schließlich 2020 in der Gründung der Band "Raison" mit Mense Reents (ebenfalls von der Band "Die goldenen Zitronen").Das Debüt-Album "So viele Leute wie möglich" ist 2022 bei dem Hamburger Label Buback erschienen.
2017 ist die von Nackt produzierte Single „Kalle Llamen“ der albanischen Künstlerin Andrra auf Platz 1 der albanischen Charts eingestiegen[5].
2018 gründete Nackt gemeinsam mit Filmemacher und Fotograf Ralf Schmerberg das Künstlerkollektiv „Music Ashram“, ein interdisziplinäres Projekt zur Erforschung transzendentaler Kunst. Die aufsehenerregenden Performances, Filme und Tonträger verhalfen dem Music Ashram zu internationalem Kultstatus und seit 2020 verfügt das Projekt über eine eigene 6000qm Spielstätte, „MaHalla“, in Berlin-Schöneweide.
2020 veröffentlichte Nackt auf dem Label 7K! die Soloplatte Plunderphonia mit Neubearbeitungen klassischer Klaviermusik aus dem 17.–19. Jahrhundert für Disklavier.
2023 wurde die philosophische Oper (von Sebastian Hartmann / PC Nackt, Deutsches Theater Berlin) "Der Einzige und sein Eigentum" mit einer Einladung zum Theatertreffen ausgezeichnet.
Kompositionen/Arbeiten
Als Künstler
2022 Raison "So viele Leute wie möglich"
2022 String Theory "Origin"
2021 Music Ashram "Dampf"
2021 Music Ashram "Staubfresser"
2021 Music Ashram "Soundair-001"
2020 PC Nackt “Plunderphonia”
2020 String Theory “The Los Angeles Suite”
2019 String Theory “Sekou Andrews and the String Theory”
2019 String Theory “José Gonzales and the String Theory Live in Europe”
2024 "Atlantis – Die Welt als Wille und Vorstellung" – Musik-Theaterabend von Sebastian Hartmann und PC Nackt am Staatsschauspiel Dresden. Regie Sebastian Hartmann
2023 "Der diskrete Charme der Reduktion" – mit Schorsch Kamerun, Musiktheaterinstallation für Kammerorchester und Chor in Zusammenarbeit mit der Komischen Oper Berlin. Regie Schorsch Kamerun
2022 "Angabe der Person" – Uraufführung von Elfriede Jelinek, Musik für Disklavier am Deutschen Theater Berlin. Regie Jossi Wieler
2022 "Der Einzige und sein Eigentum" – nach Max Stirner von PC Nackt und Sebastian Hartmann, eine philosophische Oper am Deutschen Theater Berlin. Regie Sebastian Hartmann
2022 "King Arthur Teil 2" – nach Henry Purcell, Hybrid-Oper mit Schorsch Kamerun und den Bremer Philharmonikern, Musik für Orchester, Chor und Elektronik am Theater Bremen. Regie Schorsch Kamerun
2022 "Wem gehört welch Land" – mit Schorsch Kamerun, Musiktheater Happening am Deutschen Nationaltheater Weimar. Regie Schorsch Kamerun
2022 "Come together" – mit Schorsch Kamerun, Konzertgala für Solisten und Orchester an der Staatsoper Stuttgart. Regie Schorsch Kamerun
2022 "All together now" – mit Schorsch Kamerun, Happening Gala am Residenztheater München. Regie Schorsch Kamerun
2021 "Was" – mit Schorsch Kamerun, Musiktheater an der Parkaue Berlin. Regie Schorsch Kamerun
2021 "King Arthur Teil 1" – nach Henry Purcell, Hybrid-Oper mit Schorsch Kamerun und den Bremer Philharmonikern, Musik für Orchester, Chor und Elektronik am Theater Bremen. Regie Schorsch Kamerun
2020 “Konstellationen” – von Nick Payne, Musik für Kassettenrekorder und Plattenspieler am Schauspiel Dortmund. Regie Péter Sanyo
2019 “Das Bauhaus” – Elektro-Oper mit Schorsch Kamerun an der Volksbühne Berlin
2018 “Spuren der Verirrten” – Elektro-Oper mit Schorsch Kamerun am Theater Basel
2018 “Ein Sommernachtstraum im Cyber Valley” Elektro-Oper mit Schorsch Kamerun am Schauspiel Stuttgart
2018 “Nordstadtphantasien” – Elektro-Oper mit Schorsch Kamerun im Rahmen der Ruhrtriennale, Dortmund
2018 "Vor solchen wie uns haben uns unsere Eltern immer gewarnt” von Tanja Slijivar, Musik für Machienen und Elektronik am Schauspiel Nord, Stuttgart. Regie Péter Sanyo
2017 „Katastrophenstimmung“ mit Schorsch Kamerun, Deutsches Schauspielhaus in Hamburg
2017 „Me are the world“ mit Schorsch Kamerun, Werk X Wien
2015 „Guts for Fear“- Live-Vertonung des Schlingensief-Films „Menu Total“ mit 6 Posaunen des Stegreif.orchesters und Elektronika im Silent Green/Berlin
2015 „Ich habe um Hilfe gerufen. Es kamen Tierschreie zurück“ mit Schorsch Kamerun, Fabian Hinrichs und Nackt am Hebbel am Ufer/Berlin
2014 „Hair“ von Galt McDermot, Oper für die Bremer Philharmoniker, Opern- und Bürgerchor und Warren Suicide am Theater am Goetheplatz, Bremen, Regie: Robert Lehniger
2014 „Der Löwe im Winter“ von James Goldman, Musik für Elektronika und Schlagwerk am Deutschen Theater Berlin, Regie: Sebastian Hartmann
2013 „Der Traum eines lächerlichen Menschen“ von Fjodr Dostojewski, Musik für 6 Posaunen und Elektronika, Central Theater Leipzig, Regie: Sebastian Hartmann
2012 „Mein Faust“ von J.W.Goethe, Music für Elektronika und Flügel, Central Theater Leipzig, Regie: Sebastian Hartmann
2011 „No Gravity“ in Aachen – Choreographie: Company Irène K
2010 „Hamlet ist tot - keine Schwerkraft“ von Ewald Palmetshofer, Musik für Orchester, gespielt von Mitgliedern der Berlin/Göteborg StringTheory, Staatstheater Karlsruhe, Regie: Florian von Hoermann
2009 „Don Carlos“ von Schiller, Musik für Elektronika, Staatstheater Karlsruhe, Regie: Florian von Hoermann
2008 „Transporter“ von Kai Ivo Baulitz, Musik für 12 Vinyl-Plattenspieler, Schauspiel Frankfurt, Regie: Florian von Hoermann
2008 „Adom Modulations“,Tanznacht Berlin -Choreographie: Zufit Simon
2007 “Inside/Out”, Muffathalle München -Choreographie: Katja Wachter
2007 „Das trunkene Schiff“ von Paul Zech, Musik für Streichquartett, Schauspiel Frankfurt, Regie: Florian von Hoermann
2000 “Steine sind Steine” in Kopenhagen -Choreographie: Michaela Christensen