Die Pöls in Zeltweg kurz vor der Mündung in die Mur
Die Pöls ist ein linker Nebenfluss der Mur und gehört damit zum Flusssystem der Donau. Sie durchfließt ein großteils in Nord-Süd-Richtung verlaufendes Nebental des Oberen Murtals in den Niederen Tauern und mündet am Aichfeld nach 56 Kilometern. Der Fluss besteht aus den beiden Flussabschnitten Pölsbach (oder Pölsenbach) am Oberlauf und Pölsfluss am Unterlauf, beide zusammen bilden die Pöls.
Um 1130 wird das Gewässer als Pels erstmals urkundlich genannt. Meist wird der Name auf die indogermanische Wurzel *bʰel- für „glänzend, weiß“ zurückgeführt. Alternativ könnte das indogermanische *bʰelH- mit der Bedeutung „aufschwellen, sprudeln“ zugrunde liegen.[6]
Im Unterlauf bildet er teilweise die Grenze zwischen Fohnsdorf und Judenburg und mündet schließlich in Zeltweg in die Mur.
Insgesamt umfasst das Einzugsgebiet der Pöls eine Fläche von 488 km² innerhalb des Flusssystems der Mur. Im Norden und Nordwesten grenzt das Einzugsgebiet der Pöls an das Flusssystem der Enns.
Kraftwerk Schwarzviertel in Möderbrugg: 2016 von Energie-Zotter-Bau erbaut,[7] 1,2 MW Francis-Spiralturbine, knapp 6 GWh Jahresleistung. Es hat ein Krafthaus in modernem Holzstil und dient der Gemeinde Pölstal zur Erreichung des Energie-Autarkie-Ziels.[8]
E-Werk Neuper in Unterzeiring. Es wurde 1910 errichtet.[9] Es steht zwar nicht unter Denkmalschutz, ist aber als Schaukraftwerk eingerichtet.
Kraftwerk Katzling (Heinzel) unterhalb von Katzling: 1922 in Betrieb genommen, heute mit zwei Francis-Spiralturbinen mit 2 MW Leistung.[10] Es liefert Energie für die Zellstoff Pöls AG (Heinzel Group). Der Werkskanal (amtlich Pölsfluß-Seitenarm (1)) ist um die 250 Meter lang.[11]
Laufkraftwerk Pöls der Verbund AG unterhalb von Pöls: 1903/04 von der Steweag erbaut, heute 3 Francis-Turbinen mit 9 GWh Jahresleistung.[12] Sein Werkskanal (amtlich Oberwasserkanal-Steweag) zweigt schon direkt in Pöls ab, und ist 2,5 km lang.[13]
Hoffmann Elektrizitätswerk (Paßhammer) bei Allerheiligen: Mit einem 600 Meter langen Werkskanal (Pölsfluß-Seitenarm (2))[14]
Am Oberlauf finden sich noch einige Kleinstkraftwerke: bei Weingruber, St. Johann (Bärntal, Neuper,[9] Birkwieser), Franzlbauer (aufgelassen, Pölsbach-Seitenarm[15] ) und Wolferlbauer (Zotter).[7] Auch die Zubringer sind umfangreicher ausgebaut.
Umwelt
2007 starben hunderte Fische nach dem Austreten von ungeklärten Wasser in der Zellstoff Pöls AG, aufgrund eines technischen Gebrechens traten Seife und Schaum aus.[16]
Weblinks
Commons: Pöls – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien