Die erste Staffel wurde ab dem 15. April 2022 auf Prime Video gezeigt, die zweite Staffel ab dem 16. Mai 2024. Trotz guter Kritiken und hoher Zugriffszahlen wurde im Juli 2024 das Aus der Serie, die eine Zeitlang als Yellowstone-Nachfolger gehandelt wurde, verkündet.[1]
Royal Abbott ist ein Rancher in Wyoming. Der Viehzüchter lebt mit seiner Frau Cecila, seinen zwei Söhnen Rhett und Perry sowie Perrys Tochter Amy in der Nähe der Kleinstadt Wabang, Amelia County. Amys Mutter und Perrys Frau Rebecca ist seit neun Monaten verschwunden, niemand weiß etwas über ihren Verbleib.
Das Land und die Rinder sind Royal das Wichtigste. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen die Ländereien der Tillersons, die Anspruch auf einen Teil der Abbott Ranch erheben. Eines Tages entdeckt Royal auf seinem Land ein großes kreisrundes Loch im Rasen, das zu gleichmäßig ist, um natürlichen Ursprungs zu sein und das keinen Boden zu haben scheint. Zur gleichen Zeit taucht eine junge Camperin auf, die sich als Autumn Rivers vorstellt und einen Platz zum Übernachten sucht. Auch sie scheint ein Geheimnis zu verbergen und hat an Royal und seiner Familie übermäßiges Interesse.
Bei einer Kneipenschlägerei prügelt Perry den Ältesten der Tillerson-Söhne zu Tode. Um es zu vertuschen, wirft Royal die Leiche in das Loch. Doch Tage später taucht sie wieder auf und Sheriff Joy kommt den Abbotts auf die Schliche. Die merkwürdigen Ereignisse in Zusammenhang mit dem Loch häufen sich und es scheint, als sei es eine Art Tor, durch das man vor und zurück in der Zeit reisen kann, doch ohne Einfluss, zu welchem Zeitpunkt man wieder auftaucht.
Die Dreharbeiten der ersten Staffel erfolgten vom 11. Januar 2021 bis 24. Juni 2021 unter anderem in Las Vegas und Albuquerque, New Mexico[4], die der zweiten Staffel, für die Brian Watkins von Charles Murray als Showrunner abgelöst wurde[5], ab April 2023.[6]
Als bekannt wurde, dass die Serie nicht fortgesetzt werden solle, reagierte Hauptdarsteller Josh Brolin empört und mit Unverständnis. Er bezeichnete die Absetzung als „Fauxpas“.[7]
Die Serie erhielt weitgehend positive Kritiken. Bei Rotten Tomatoes sind 85 % der Kritiken positiv, die Publikumsbewertung ist zu 73 % positiv.[9] Bei Metacritic erhält Outer Range eine Bewertung von 63/100, basierend auf 32 Rezensionen. Die Nutzerwertung liegt bei 6.9, basierend auf 91 Stimmen.[10]
Oliver Kaever lobt die Serie im Spiegel als „düsteres Western-Drama mit bizarren Twin Peaks-Wendungen“ und bezeichnet sie als „Mix aus Genres, die eigentlich nicht zusammenzupassen scheinen.“ Kaever zieht Parallelen zur gesellschaftspolitischen Gegenwart, denn die Serie kommentiere „unsere atemlose, unüberschaubar zerklüftete Gegenwart so treffend.“ Für Brolin markiere die Serie „nach gut zehn Jahren in einem Karrieretief ... die triumphale Rückkehr ... zu alter Form.“[11]
Matthias Kalle meint in der Zeit, die Serie zeige, „was das Genre [Western] abseits von Nostalgie und Klischees wirklich kann.“ Sie sei „mit Werken von H. P. Lovecraft, Stephen King und Cormac McCarthy verglichen worden“ und es sei „eine große Freude, den Schauspielerinnen und Schauspielern aus Outer Range bei ihrer Arbeit zuzuschauen.“[12]
Auch Patrick Heidmann lobt die Serie in der taz als „hochwertiger als vieles, was sich dieser Tage sonst streamen lässt“ und hebt auch das Schauspieler-Ensemble sowie die Filmmusik hervor. Er kritisiert allerdings das Tempo als „frustrierend schleppend“ und führt aus, die Plot-Twists kämen „zu zögerlich und vor allem zu spät“ und die Serie verliere sich „in Andeutungen, scheinbar wahllosen Verschrobenheiten ... und mitunter arg gestelzten Monologen“.[13]