1919 schied er aus dem Heer aus und widmete sich volkswirtschaftlichen und politischen Studien. Er war ein enger Mitarbeiter von Alfred Hugenberg und war im gleichnamigen Hugenberg-Konzern Mitglied der Geschäftsführung verschiedener Unternehmen.[2]
Schmidt war befreundet mit Ernst Pfeiffer und gehörte dem Bund der Aufrechten an. Als Veteran des Ersten Weltkriegs war er Mitglied im Bund der Frontsoldaten, dem „Stahlhelm“.
Ein US-amerikanischer Historiker nannte ihn anlässlich seines 75. Geburtstages „den Mann, der Hitler NEIN sagte“.
Politik
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1924 wurde er für den WahlkreisHannover in den Reichstag gewählt, den parlamentarischen Gepflogenheiten folgend wurde er seitdem meist „Schmidt-Hannover“ genannt. Ein häufiger Zuhörer seiner Versammlungen im Wahlkreis war GeneralfeldmarschallPaul von Hindenburg, der in Hannover seinen Ruhestand verbrachte. 1925 gelang es Schmidt-Hannover mit Hilfe des GroßadmiralsAlfred von Tirpitz, den damals bereits 77-jährigen Hindenburg zu einer Kandidatur für das Amt des Reichspräsidenten zu bewegen.
Schmidt-Hannover arbeitete im Reichstag im Haushaltsausschuss und als Wehrexperte. In Berlin gab es 1932 ein kommunistisches Attentat auf Otto Schmidt-Hannover. Hitler äußerte sich am 2. Mai 1933 in einem Gespräch mit Hugenberg: „Herr Schmidt-Hannover ist mein persönlicher Feind und ein Feind meiner Bewegung.“
Kriegsgeneration und Jugend im Freiheitskampf gegen den Marxismus. Brunnen-Verlag, Berlin 1929.
(unter dem Pseudonym Insulanus): Sylt. (Bildband) Flensburg o. J. (ca. 1950).
(unter dem Pseudonym Insulanus): Insulanus spricht. Eine Artikelserie der Norddeutschen Rundschau. Deutscher Buchverlag, o. O. 1951.
Umdenken oder Anarchie. Männer, Schicksale, Lehren. Göttinger Verlagsanstalt, Göttingen 1959.
Literatur
Beatrix Herlemann, Helga Schatz: Biographisches Lexikon niedersächsischer Parlamentarier 1919–1945 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 222). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2004, ISBN 3-7752-6022-6, S. 319–320.
Klaus Schlegel: Otto Schmidt-Hannover starb 83 jährig in Westerland. (Nachruf) In: Erbe und Auftrag, Jahrgang 1971, Nr. 6, S. 141 ff.
Klaus Schlegel: Otto Schmidt-Hannover. Gedenken an einen „Aufrechten“ (zum 100. Geburtstag). In: Erbe und Auftrag, Jahrgang 1988, Nr. 1, S. 8 f.
Maximilian Terhalle: Deutschnational in Weimar. Die politische Biographie des Reichstagsabgeordneten Otto Schmidt (-Hannover) 1888–1971. Köln et al. 2009, ISBN 978-3-412-20280-4.
Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3., erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.