Otto Heyden war der Sohn des Predigers Johann Bernhard Heyden und dessen Gattin Dorothea, der ältesten Tochter des Bürgermeisters Johann Balthasar Pütter (1751–1818) in Gützkow.
Ab 1850 lebte Heyden vier Jahre in Italien; meistenteils in Rom und in der Nähe von Neapel. Dort entstanden auch die Vorarbeiten zu seinem ersten größeren Werk, Hiob, umgeben von seinen Freunden (1855), das vom Stettiner Museum angekauft wurde. Daneben schuf Heyden zahlreiche Porträts und Landschaftsbilder. 1854 kehrte er nach Berlin zurück und ließ sich als freischaffender Künstler nieder. Anlässlich der 400-Jahr-Feier der Gründung der Universität Greifswald stiftete er ein Monumentalgemälde, das die Gründungszeremonie in der Greifswalder Nikolaikirche zeigt und heute im Pommerschen Landesmuseum ausgestellt ist.
Während des Deutsch-Österreichischen Krieges 1866 ging er von der Historienmalerei zur Darstellung selbst erlebter zeitgeschichtlicher Ereignisse über. Auf dieser Grundlage entstanden mehrere Schlachtengemälde. 1869 unternahm Heyden eine ausgedehnte Studienreise nach und durch Ägypten, in deren Ergebnis er eine Reihe von Bildern mit Darstellungen des Straßenlebens von Kairo fertigte. Den Deutsch-Französischen Krieg erlebte Heyden im Hauptquartier des V. Armeekorps unter Kronprinz Friedrich Wilhelm. Während des Krieges schuf Heyden – quasi nebenbei – viele Aquarelle und Porträts.
An Otto Heyden wurde von der Universität Greifswald 1854 die Ehrendoktorwürde verliehen. Er wurde zum Hofmaler ernannt und mit dem Titel eines Königlich preußischen Professors geehrt.
Im Alter von 77 Jahren starb Otto Heyden am 21. September 1897 in Göttingen. Er wurde auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg bei Berlin beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten geblieben.[2]
Werke (Auswahl)
Herzog Wartislaw IX. übergibt Dr. Heinrich Rubenow die Szepter, 1856 zur Vierhundertjahrfeier der Universität Greifswald gemalt und gestiftet, Kunstsammlung der Universität, ausgestellt im Pommerschen Landesmuseum Greifswald
Bogislaw X. auf seiner Wallfahrt nach Jerusalem von Seeräubern überfallen (befand sich 1922 im Stettiner Museum)
Feldmarschall Schwerin in der Schlacht bei Prag (im Berliner Schloss)
Die Begegnung des Kronprinzen und des Prinzen Friedrich Karl
Das Eingreifen der zweiten Armee in der Schlacht bei Königgrätz
Der König übergibt den Orden Pour le Mérite an den Kronprinzen und
Der siegreiche König, von seinen Truppen jubelnd umringt (1868, Berliner Nationalgalerie)
Herzog Wartislaw IX. übergibt Dr. Heinrich Rubenow die Szepter
Kronprinz Friedrich Wilhelm
Teppichbazar in Kairo
Literatur
Sylva van der Heyden: Heyden, Otto Johann Heinrich In: Savoy, Bénédicte und Nerlich, France (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 2: 1844–1870. Berlin/Boston 2015.