Ackermann erhielt privaten Malunterricht im Atelier des MarinemalersHermann Eschke in Berlin. Er unternahm Studienreisen nach Italien, Belgien und Holland (1905/1906 in Katwijk). Seit 1897 lebte er in Düsseldorf,[1] wo er der Offiziersvereinigung des Landwehr-Bezirks Düsseldorf[2] angehörte und ein „Niederrheinmaler“ wurde. Am 5. August 1897 heiratete er Gertrud, geborene Steven, aus Köln und hatte mit ihr den Sohn Carl-Josef (1898–1938), den später bekannt gewordenen Architekten und Regierungsbaumeister. Am Ersten Weltkrieg nahm er im Range eines Hauptmanns teil.[3] Im Juni 1915 verlor er seinen 14 Jahre jüngeren Bruder Kurt, der unter Otto van der Haegen als 2. Kommandant (Erster Offizier) des Luftschiffes LZ 37 im Flug über Gent von Reginald Alexander John Warneford abgebombt wurde.[4]
In der Zeit des Nationalsozialismus war Ackermann Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Für diese Zeit ist seine Teilnahme an zehn Gruppenausstellungen sicher belegt.[5] Im Zuge der Gleichschaltung des Malkastens wurde Ackermann 1934 nach einer Änderung der Regelsatzung neuer Vereinsvorsitzender.[6] Als solcher strich er 1935 neun „nicht-arische“ Mitglieder aus der Mitgliederliste.[7][8] Die Funktion musste er 1938 auf Druck der NSDAP aufgeben. Über die Gründe dafür fehlen Informationen.
Ackermanns schriftlichen Nachlass verwaltet das Rheinische Archiv für Künstlernachlässe, Bonn.[9] Er starb in seiner Wohnung in der Hünefeldstraße 8 an den Folgen eines Hausunfalls, bei dem er einen Schädelbasisbruch erlitten hatte.[10]
Werk
Für seine Gemälde bevorzugte Ackermann Motive vom Niederrhein, von der belgischen, holländischen und deutschen Nordseeküste, aus Mecklenburg und der norddeutschen Tiefebene. Bis in die 1920er Jahre beschickte er die Ausstellungen in Düsseldorf, Berlin und München. Auf der 3. DKB-Jahresausstellung im Großherzoglichen Museum in Weimar war er mit dem Ölgemälde Platz im Schnee vertreten.[11] 1904 und 1906 stellte er in Dresden, Berlin, München und seiner Wahlheimat Düsseldorf aus. Ausgezeichnet wurde er 1907 und 1911 in Barcelona, 1912 in Klagenfurt (Österreichische Staatsmedaille) und 1914 in Salzburg.
Kiefern am Carwitzer See, Mecklenburg, um 1908, Düsseldorf, Kunstmuseum
Auenlandschaft, 1909
Am Nordseestrand bei Katwijk, um 1910, Düsseldorf, Kunstmuseum
Runkel bei Limburg, Bleistiftzeichnung 1926, Düsseldorf, Künstlerverein Malkasten (KVM)
Ackermann, Otto. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band5: Vialle–Zyrlein. Nachträge und Berichtigungen. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S.2 (Textarchiv – Internet Archive – Nachträge, auch in Band 6, S. 1: „Von ihm ferner: In den Dünen [Barcelona], An der Nordsee [Düsseldorf]“).
Ackermann, Otto. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S.8 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Ackermann (Otto). In: Dictionnaire Critique et Documentaire des Peintres, Sculpteurs, Dessinateurs et Graveurs de tous les temps et de tous les pays. Band 1: AA.–Betto. Gründ, Paris 1976, ISBN 2-7000-0149-4 (französisch, Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Sabine Schroyen, in: Hans Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Band 1: Abbema–Gurlitt. Herausgegeben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath. Bruckmann, München 1997, ISBN 3-7654-3009-9, S. 53–54 (2 Abb.; weitere Literatur).
↑Offiziersvereinigung des Landwehr-Bezirks Düsseldorf: Namentliche Liste der Offiziersvereinigung des Landwehr-Bezirks Düsseldorf. Düsseldorf 1898, S. 19 (Digitalisat).
↑Tagebuch von Willy Spatz (1914–1919), Eintrag vom 31. Oktober 1914, PDF (Scans), S. 6, Stadtarchiv Düsseldorf, 0-1-23-41.0000
↑Günter Dick: Vom Himmel, durch die Hölle in´s Klosterbett. Das „geschenkte Leben“ des Alfred Mühler, Höhensteuermann auf Heeres-Luftschiff LZ 37, 1915. Sankt Augustin 2015, S. 7 ff. (PDF (Memento des Originals vom 2. August 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.luftschiffwaffe.de).
↑Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000; S. 380, passim
↑Julia Lohmann (Redaktion), Klaus Rinke, Katharina Oesterreicher, Bazon Brock, Werner Hofmann, Bernd Kortländer, Dawn M. Leach, Sabine Schroyen, Andreas Schroyen, Stephan von Wiese: Hundertfünfzig Jahre Künstler-Verein Malkasten. 1848–1998. Richter Verlag, Düsseldorf 1998, ISBN 978-3-928762-89-2, S. 74
↑Wolf Gruner (Bearbeitung): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden 1933–1945. Band 1: Deutsches Reich 1933–1937. R. Oldenbourg Verlag, München 2009, ISBN 978-3-486-58480-6, S. 524 (books.google.de).