Nachdem Osvaldo Golijov am Konservatorium in La Plata Klavier und bei Gerardo Gandini Komposition studiert hatte, ging er 1983 nach Israel. In Jerusalem studierte er bei Mark Kopytman an der Rubin Academy und vertiefte sich in die gegensätzlichen Musiktraditionen dieser Stadt. 1986 ließ er sich in den USA nieder, um an der University of Pennsylvania promoviert zu werden. Er studierte dort bei George Crumb und war als Schüler von Oliver Knussen Stipendiat in Tanglewood.[1]
Karriere
Anfang der 1990er Jahre begann Golijov eng mit zwei Streichquartetten zusammenzuarbeiten: dem St Lawrence String Quartet und dem Kronos Quartet. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Kooperation von Osvaldo Golijov und dem St Lawrence String Quartet veröffentlichte EMI im Jahr 2002 „Yiddishbbuk“, eine für den Grammy nominierte CD mit Golijovs Kammermusik. Das Kronos Quartet brachte drei Aufnahmen von Projekten mit Golijov heraus: „The Dreams and Prayers of Isaac the Blind“, „Caravan“ und „Nuevo“. Des Weiteren arbeitete der Komponist mit der rumänischen Zigeunerkapelle Taraf de Haïdouks, der mexikanischen Rockgruppe Café Tacuba, dem Tabla-Virtuosen Zakir Hussain und dem argentinischen Komponisten, Gitarristen und Produzenten Gustavo Santaolalla zusammen. Für die Sängerin Dawn Upshaw komponierte er Three Songs for Soprano and Orchestra, die Oper Ainadamar, den Zyklus Ayre und Arrangements von Volksliedern.
Großen Erfolg feierte Osvaldo Golijov mit der Uraufführung der Markuspassion (La Pasión según San Marcos) im Jahr 2000. Das Werk wurde anlässlich des 250. Todestags von Johann Sebastian Bach für das Europäische Musikfest von Helmuth Rilling in Auftrag gegeben. Die bei Hänssler auf CD erschienene Aufnahme der Uraufführung wurde 2002 für den Grammy und den Latin Grammy nominiert. Für die Uraufführung von Ayre gründete Golijov ein weiteres Ensemble: „The Andalucian Dogs“. Dieses führte das Werk zusammen mit Dawn Upshaw in der Zankel Hall auf und spielte es für die Deutsche Grammophon ein. Die Aufnahme erschien im Januar 2006 und wurde im selben Jahr mit einem Gramophone Award und 2007 mit einem Grammy ausgezeichnet. Osvaldo Golijov erhielt zahlreiche Aufträge von renommierten Ensembles und Institutionen in den USA und Europa. Zu seinen vielen Auszeichnungen gehört auch eine MacArthur Fellowship.
Osvaldo Golijov ist Composer in Residence bei zahlreichen Festivals und Orchestern (Chicago Symphony Orchestra für die Spielzeiten 2006/07 und 2007/08, Spoleto Festival, die Reihe „Music Alive“ des Los Angeles Philharmonic Orchestra, Festivals von Marlboro und Ravinia etc.). Der Komponist ist derzeit außerordentlicher Professor am College of the Holy Cross in Worcester, MA, wo er seit 1991 lehrt, und gehört zudem zum Lehrkörper des Boston Conservatory.[1]
2009: Tetro. Musik zum Film von Francis Ford Coppola.
2024: Megalopolis. Musik zum Film von Francis Ford Coppola.
Kammermusik
1989: Ballad of the Drowned Solitude. 1. Fassung für 2 Gesangsstimmen, 2 B-Klarinetten und 2 Bassklarinetten nach Texten unbekannter Autoren in Ladino und Spanisch; 2. Fassung für 3 B-Klarinetten und 3 Bassklarinetten. UA 1994 im Barbican Centre in London
1994: Av Horachamin, für Kantor und elektrisches Streichquartett; Text: Hebräisches Totengebet. UA 27. Januar 1994 durch das Kronos Quartet und Kantor Mikhail Alexandrovich.
„Boosey & Hawkes, an Imagem Company, is proud to announce it has purchased Ytalianna Music Publishing LLC, including the acquisition of worldwide copyrights to all published works by the celebrated Argentine composer Osvaldo Golijov.[18]“
Hier eine Auswahl an Einspielungen seiner Werke:[19]
CDs
1994: Night Prayers – Kronos Quartet (Nonesuch)
1997: The Dreams and Prayers of Isaac the Blind (Nonesuch)
2000: Caravan – Kronos Quartet (Nonesuch)
2001: Soundtrack – The Man Who Cried (Sony Classical)
2002: Nuevo – Kronos Quartet (Nonesuch)
2002: Yiddishbbuk (EMI)
2003: World to Come – Maya Beiser (Koch International Classics)
Gramophone Award (2006) & Grammy (2007) für „Ayre“ – Osvaldo Golijov & The Andalucian Dogs
Prix Caecilia (2007) & Grammy in den Kategorien »Beste Aufnahme klassischer Musik der Gegenwart« und »Beste Opernaufnahme« für „Ainadamar“ – Osvaldo Golijov, Dawn Upshaw und das Atlanta Symphony Orchestra
Einzelnachweise
↑ abKurzbiographie auf der offiziellen Homepage des Komponisten: Bio-Photos.