In Urschkau fassten reformatorische Strömungen mehrfach Fuß. Beispielsweise wurde die Ortskirche ab 1560 reformatorisch beziehungsweise später calvinistisch genutzt; zeitweise wirkte der Bischof der polnischen Unität, Martin Gerich in Urschkau, der dort im Jahre 1657 an der Pest verstarb;[2]; überliefert ist, dass sich im Jahre 1746 die mährischen Brüder vorübergehend im Dorf niederließen. Inwiefern Hugenotten in dem Dorf Unterschlupf fanden, ist unklar.[3] 1745 bis 1747 betrieb der Bischof Polycarp Müller hier sein in Nieder Peilau gegründetes Pädagogium und Theologisches Seminar.
1765 war Orsk ein Dorf mit 10 „deutschen“ Bauernhöfen, 31 Gehöften und 22 Hütten. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Dorf durch 12 Häuser erweitert (Kolonisierung). In den Jahren 1830 bis 1845 nahm der Einfluss des Handwerks gegenüber der Landwirtschaft erheblich zu. Der Ort Urschkau, der ca. von 1742 bis 1932 zum Landkreis Steinau gehörte, war 1939 eine Gemeinde im Landkreis Wohlau des Regierungsbezirks Breslau mit 176 Haushalten und 567 Einwohnern.[4] In den Jahren 1975 bis 1998 gehörte das Dorf administrativ zur Woiwodschaft Legnica.
Orsk auf www.niederschlesien.info. Abgerufen: 7. Januar 2019
Literatur
Leopold Karl Wilhelm August Freiherr von Ledebur (Hrsg.): Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des preussischen Staates. Band 3. Berlin, Posen und Bromberg. E. S. Mittler. 1830. S. 159 ff.
↑Joachim Bahlcke und Irene Dingel (Hrsg.): Die Reformierten in Schlesien: Vom 16. Jahrhundert bis zur Altpreußischen Union von 1817. Band 106. In: Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. 2016. ISBN 3-647-10140-0. S. 185
↑Ein Indiz für den Aufenthalt von Hugenotten in Urschkau ist die Geburt von Bernhardine Auguste Ramtour am 11. April 1833, die nachweislich eine Verwandte von Gustav Friedrich Ramtour ist, der nach seiner Autobiographie Mein Weg zum Predigtamte von Hugenotten abstammt.
↑Fritz R. Barran; Landsmannschaft Schlesien (Herausgeber). Städte-Atlas Schlesien. Rautenbergverlag. Würzburg 2002, ISBN 3-8003-3052-0, S. 333