Die Vorrunde wurde in fünf Läufen durchgeführt. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Athletinnen (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Lauf 1
Reetta Hurske – ausgeschieden als Sechste des ersten Vorlaufs
Das Halbfinale umfasste drei Läufe. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten beiden Athletinnen (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Lauf 1
1. August 2021, 19:45 Uhr (12:45 Uhr MESZ)
Wind: −0,8 m/s
In den Semifinals hatte die Puertoricanerin Jasmine Camacho-Quinn bei einem Gegenwind von 0,2 m/s mit 12,26 s einen neuen olympischen Rekord aufgestellt und war damit deutlich schneller als alle ihre Konkurrentinnen. Die US-amerikanische Weltrekordinhaberin und Vizeweltmeisterin von 2019 Kendra Harrison war in ihrem Halbfinale bei Windstille in 12,51 s hinter der Jamaikanerin Britany Anderson (12,40 s) nur Zweite geworden. Diese drei Hürdensprinterinnen gingen als Favoritinnen ins Finale. Aber auch die weiteren für den Endlauf qualifizierten Athletinnen hatten mit ihren Zeiten nicht weit hinter Anderson und Harrison gelegen und waren deshalb im Kampf um die Medaillen nicht zu unterschätzen. Die US-Amerikanerin Gabriele Cunningham war mit 12,67 s die achtschnellste Teilnehmerin, vor ihr lagen die Nigerianerin Tobi Amusan (12,62 s), Megan Tapper aus Jamaika (12,62 s), die Niederländerin Nadine Visser (12,63 s) sowie Devynne Charlton von den Bahamas (12,66 s).
Im Finale erwischte Harrison einen guten Start und lag an der ersten Hürde hauchdünn vorne. Doch Camacho-Quinn fand schnell ihren Rhythmus und setzte sich an die Spitze des hier eng zusammenliegendes Feldes. Harrison hielt ihren zweiten Platz, doch auf der Außenbahn lief Tapper fast gleichauf mit der US-Amerikanerin. Mit etwas Abstand folgten Amusan und Anderson.
Jasmine Camacho-Quinn lief ihr Rennen unbeirrt zu Ende und gewann mit 12,37 s, der zweitschnellsten Zeit aller Olympiasiegerinnen, die Goldmedaille. Ihr Vorsprung vor Kendra Harrison, die Olympiazweite wurde, war mit fünfzehn Hundertstelsekunden deutlich. Nur weitere drei Hundertstelsekunden zurück errang Megan Tapper die Bronzemedaille. In 12,60 s belegte Tobi Amusan Rang vier mit dreizehn Hundertstelsekunden Vorsprung vor Nadine Visser (12,73 s). Auf den sechsten Platz kam Devynne Charlton in 12,74 s
Jasmine Camacho-Quinn errang die erste olympische Goldmedaille in der Leichtathletik für ihr Land Puerto Rico.