Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte der italienische Olympiasieger Marcell Jacobs mit 9,80 s im Finale am 1. August bei einem Rückenwind von 0,1 m/s. Damit verfehlte er den Rekord um siebzehn Hundertstelsekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 22 Hundertstelsekunden.
Rekordverbesserungen
Es wurden drei Kontinental- und darüber hinaus drei Landesrekorde aufgestellt.
Kontinentalrekorde:
09,83 s (Asienrekord) – Su Bingtian (Volksrepublik China), drittes Halbfinale am 1. August bei einem Rückenwind von 0,9 m/s
09,84 s (Europarekord) – Marcell Jacobs (Italien), drittes Halbfinale am 1. August bei einem Rückenwind von 0,9 m/s
09,80 s (Europarekord) – Marcell Jacobs (Italien), Finale am 1. August bei einem Rückenwind von 0,1 m/s
Landesrekorde:
11,42 s – Karalo Maibuca (Tuvalu), dritter Vorentscheidungslauf am 31. Juli bei einem Rückenwind von 0,9 m/s
09,94 s – Marcell Jacobs (Italien), dritter Vorlauf am 31. Juli bei einem Rückenwind von 0,1 m/s
10,00 s – Ferdinand Omanyala (Kenia), erstes Halbfinale am 1. August bei einem Gegenwind von 0,1 m/s
Doping
Der im Halbfinale ausgeschiedene BriteChijindu Ujah wurde positiv auf SARMS getestet. Die Substanz ähnelt in ihrer Wirkung anabolen und androgenen Steroiden, ihr Einsatz stellt einen Verstoß gegen die Antidopingbestimmungen dar. Neben seinem Resultat über 100 Meter wurde auch das mit der 4-mal-100-Meter-Staffel erzielte Ergebnis annulliert. So mussten alle Staffelmitglieder ihre dort zunächst errungenen Silbermedaillen zurückgeben.[2]
Benachteiligt wurde Benjamin Azamati aus Ghana, der als nachgerückter Dritter seines Vorlaufs im Halbfinale startberechtigt gewesen wäre.
Vorausscheidung
Vor der eigentlichen Vorrunde gab es drei Ausscheidungsläufe. Für die Vorrunde qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kam ein Zeitschnellster, der sogenannte Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Die Vorrunde wurde in sieben Läufen durchgeführt. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die drei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Lauf 1
Yang Chun-han – ausgeschieden als Fünfter des ersten Vorlaufs
Emre Zafer Barnes (ganz links) – ausgeschieden als Siebter des ersten Vorlaufs
Das Halbfinale umfasste drei Läufe. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten beiden Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Der Italiener Lamont Marcell Jacobs, ein ehemaliger Weitspringer, der an seinen ersten Olympischen Spielen teilnahm, überraschte die Fachleute und seine Konkurrenten. Er errang die erste olympische Sprint-Goldmedaille nach der Ära des Usain Bolt. In seinem Vorlauf hatte er mit 9,94 Sekunden einen neuen italienischen Landesrekord aufgestellt und war im Halbfinale mit 9,84 Sekunden Europarekord gelaufen. Diesen verbesserte er im Finale noch einmal um vier Hundertstelsekunden und siegte in einem Rennen der knappen Abstände.
Nach sechzig Metern übernahm Jacobs die Spitze und gab sie nicht mehr ab. Der US-Amerikaner Fred Kerley gewann mit einer persönlichen Bestleistung von 9,84 Sekunden die Silbermedaille. Bronze sicherte sich wie schon bei den Spielen 2016 der Kanadier Andre De Grasse, der mit 9,89 Sekunden ebenfalls eine persönliche Bestleistung aufstellte.
Drei weitere Läufer unterboten im Finale ebenfalls die Marke zehn Sekunden: Der Südafrikaner Akani Simbine wurde Vierter (9,93 s), der US-Amerikaner Ronnie Baker Fünfter (9,95 s), der Chinese Su Bingtian Sechster (9,98 s). Su Bingtian hatte im Halbfinale mit 9,83 Sekunden noch einen neuen Asienrekord aufgestellt, kam an diese Leistung im Finale jedoch nicht mehr ganz heran.
Silbermedaillengewinner Fred Kerley
Andre De Grasse – nach Bronze 2016 in Rio auch Bronze hier in Tokio
Akani Simbine belegte Rang vier
Ronnie Baker kam auf den fünften Platz
Su Bingtian – im Halbfinale noch mit neuem Asienrekord, im Finale auf Rang sechs
Zharnel Hughes konnte nach einem Fehlstart nicht ins Rennen gehen