Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die jamaikanische Olympiasiegerin Veronica Campbell-Brown mit 21,74 s im Finale am 21. August bei einem Rückenwind von 0,6 m/s. Den Rekord verfehlte sie dabei um genau vier Zehntelsekunden.
Es fanden sechs Vorläufe statt. Die jeweils vier ersten eines jeden Laufs (hellblau unterlegt) sowie die acht zeitschnellsten Athletinnen (hellgrün unterlegt) qualifizierten sich für die Viertelfinals.
Die jeweils drei ersten eines jeden Laufs (hellblau unterlegt) sowie die folgenden vier zeitschnellsten Läuferinnen (hellgrün unterlegt) qualifizierten sich für die Halbfinals.
Wie schon über 100 Meter gab es ein Duell zwischen Jamaika und den Vereinigten Staaten. Jeweils alle drei Vertreterinnen der beiden Verbände hatten sich für das Finale qualifiziert, das komplettiert wurde durch jeweils eine Läuferin von den Bahamas und den Caymaninseln.
Favoritinnen waren in erster Linie die US-amerikanische Doppelweltmeisterin von 2005 und 2007 Allyson Felix sowie Vizeweltmeisterin Veronica Campbell-Brown aus Jamaika. Bei den Olympischen Spielen 2004 war die Reihenfolge allerdings umgekehrt gewesen. Anwärterinnen für die weiteren Medaillen waren die vier weiteren Läuferinnen aus den USA und Jamaika. Für die Vereinigten Staaten liefen Muna Lee, die in ihrem Vorentscheidungslauf hier in Peking Rang drei und über 100 Meter Rang fünf belegt hatte, sowie Marshevet Hooker, die Zweite in ihrem Halbfinallauf geworden war. Kerron Stewart und Sherone Simpson aus Jamaika hatten im 100-Meter-Finale vier Tage zuvor gemeinsam Silber gewonnen. Die WM-Dritte von 2007 Susanthika Jayasinghe aus Sri Lanka war zwar am Start, hatte allerdings hier das Finale nicht erreichen können.
Schon aus der Kurve heraus führte im Finale Campbell-Brown ziemlich deutlich. Ihr folgten Felix und Stewart, Lee lag noch etwas weiter zurück. Auf der Zielgeraden hielt Veronica Campbell-Brown ihren Vorsprung und wiederholte ihren Olympiasieg von vor vier Jahren in Athen. Mit ausgezeichneten 21,74 s war sie bei leichtem Schiebewind um mehr als vier Zehntel schneller als 2004. Enger wurde es dahinter im Kampf um die weiteren Medaillen. Allyson Felix setzte sich gegen ihre Konkurrentinnen durch und wurde neunzehn Hundertstelsekunden hinter Campbell-Brown Zweite. Noch knapper war es auf den nächsten Plätzen. Muna Lee zeigte sehr gutes Stehvermögen und kam den Läuferinnen vor ihr immer näher. Doch es reichte nicht mehr ganz für eine Medaille. Sherone Simpson rettete ihren dritten Rang sieben Hundertstelsekunden hinter Felix und nur eine Hundertstel vor Muna Lee. Fünfte wurde Marshevet Hooker vor Sherone Simpson. Einen Dreifachsieg für Jamaika wie über einhundert Meter gab es also nicht. Als beste Läuferin, die nicht aus den USA oder Jamaika kam, erreichte Debbie Ferguson-McKenzie von den Bahamas den siebten Platz.
Silbermedaillengewinnerin Allyson Felix
Nach Silber über 100 m gewann Kerron Stewart Bronze
Muna Lee (im Vordergrund) kam auf den vierten Platz