Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die jamaikanische Olympiasiegerin Veronica Campbell-Brown mit 22,05 s im Finale am 25. August bei einem Rückenwind von 0,9 m/s. Den Rekord verfehlte sie dabei um 71 Hundertstelsekunden.
Rekordverbesserungen
Es wurden fünf Landesrekorde verbessert, außerdem wurde ein Landesrekord egalisiert:
23,30 s (Verbesserung) – Gretta Taslakian (Libanon), zweiter Vorlauf bei einem Rückenwind von 1,7 m/s
25,62 s (Verbesserung) – Gcinile Moyane (Swasiland), dritter Vorlauf bei einem Rückenwind von 1,6 m/s
23,12 s (Egalisierung) – Fabienne Féraez (Benin), sechster Vorlauf bei einem Gegenwind von 0,2 m/s
22,72 s (Verbesserung) – Merlene Ottey (Slowenien), siebter Vorlauf bei einem Rückenwind von 1,4 m/s
22,48 s (Verbesserung) – Kim Gevaert (Belgien), zweites Halbfinale bei einem Rückenwind von 1,1 m/s
Vorrunde
Insgesamt wurden sieben Vorläufe absolviert. Für das Viertelfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Athletinnen (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Athen (UTC+2) bezogen.
Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athletinnen (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Lauf 1
LaVerne Jones-Ferrette (links) – ausgeschieden als Sechste des ersten Viertelfinals
Lucimar de Moura – ausgeschieden als Achte des ersten Viertelfinals
Für das Finale hatten sich zwei Jamaikanerinnen und zwei US-Amerikanerinnen qualifiziert. Komplettiert wurde das Finalfeld durch je eine Starterin von den Bahamas, aus Belgien, Bulgarien und Großbritannien.
Als Favoritin galt die Jamaikanerin Veronica Campbell-Brown, die seit vier Jahren auf dieser Strecke ungeschlagen war. Sie hatte allerdings in dieser Zeit nie an großen internationalen Meisterschaften auf Kontinental- oder Weltebene teilgenommen. Als ihre stärkste Herausforderin wurde die achtzehnjährige US-Amerikanerin Allyson Felix angesehen. Die bei den letzten Weltmeisterschaften noch erfolgreichen Sprinterinnen waren hier in Athen gar nicht erst am Start oder hatten nicht mehr die gute Form des Vorjahres. Die für Slowenien startende Jamaikanerin Merlene Ottey, mit 44 Jahren die mit Abstand älteste Teilnehmerin, hatte sich bei ihrer siebten Teilnahme an Olympischen Spielen nicht für das Finale qualifizieren können.
Wie schon über 100 Meter gab es ein zunächst äußerst knappes Rennen. Bei Rennhälfte lagen fünf Läuferinnen noch fast auf einer Höhe und die drei weiteren Sprinterinnen folgten mit ganz geringen Abständen. Auf den letzten fünfzig Metern setzten sich dann die beiden Favoritinnen mehr und mehr ab von ihren Gegnerinnen. Schließlich gewann Veronica Campbell-Brown in 22,05 s und hatte dreizehn Hundertstelsekunden Vorsprung auf Allyson Felix, die mit 22,18 s einen neuen Juniorenweltrekord aufstellte. Auf den Bronzeplatz kam Debbie Ferguson-McKenzie von den Bahamas, die zwölf Hundertstelsekunden Rückstand auf Felix hatte. Weitere zwölf Hundertstelsekunden zurück folgte die Jamaikanerin Aleen Bailey als Vierte vor der 100-Meter-Vierten Iwet Lalowa aus Bulgarien und der belgischen Vizeeuropameisterin Kiem Gevaert.
Veronica Campbell-Brown war die erste Olympiasiegerin aus Jamaika im 200-Meter-Lauf der Frauen.