Neben den Medaillengewinnerinnen nahm für die DDR Silke Renk teil. Auch sie erreichte das Finale und wurde Olympiafünfte.
Für die Bundesrepublik Deutschland gingen Beate Peters und Ingrid Thyssen an den Start. Peters scheiterte in der Qualifikation. Thyssen erreichte das Finale und belegte Rang acht.
Auch die SchweizerinDenise Thiémard konnte sich für das Finale qualifizieren. Sie wurde Neunte.
Athletinnen aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.
Für die Qualifikation wurden die Athletinnen in zwei Gruppen gelost. N eun von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 63,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. Somit wurde das Finalfeld mit den drei nächstbesten Werferinnen beider Gruppen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Wettbewerberinnen aufgefüllt. So waren schließlich 61,56 m für die Finalteilnahme gefordert.
Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, von denen neun die Qualifikationsweite übertroffen hatten. Qualifiziert waren alle drei Teilnehmerinnen der DDR und zwei aus der Sowjetunion sowie jeweils eine Athletin aus Bulgarien, der Bundesrepublik Deutschland, Finnland, der Schweiz, Ungarn und Großbritannien.
Erwartet wurde ein Zweikampf zwischen der Britin Fatima Whitbread und Petra Felke aus der DDR. Whitbread war die amtierende Welt- und Europameisterin. Sie hatte bei den Kontinentalkämpfen 1986 einen Weltrekord aufgestellt, den Felke zunächst im Juli 1987 und dann ein paar Tage vor den Spielen in Seoul verbessert hatte. In der Olympiasaison warf Felke genau 80 Meter und war damit die erste Frau, die in diesen Bereich vordringen konnte. Sie war auch die letzte, denn dieser Rekord wurde nie überboten und wird es auch nicht werden, denn im April 1999 wurden neue Speere eingeführt mit einem wie bei den Männern weiter nach vorne verlagerten Schwerpunkt. Die Olympiasiegerin von 1984 in Los Angeles, Whitbreads Landsfrau Tessa Sanderson, und auch die dortige Silbermedaillengewinnerin Tiina Lillak aus Finnland hatten beide nicht mehr die Topform von vor vier Jahren und schieden in der Qualifikation aus.
Felke übernahm in der ersten Finalrunde mit 72,62 m die Führung. Damit war sie die erste 70-Meter-Werferin bei Olympischen Spielen. In ihren weiteren Versuchen gelangen ihr noch zwei weitere Würfe über diese Marke. Ihr bestes Resultat erzielte sie in Durchgang zwei mit 74,68 m. Damit war sie die klar dominante Werferin dieses Wettbewerbs und behielt ihre Führung bis zum Schluss. Whitbread positionierte sich mit ihrem im zweiten Versuch – 67,46 m – auf Platz zwei. Mit dem letzten Wurf gelangen ihr noch sehr gute 70,32 m, was jedoch keine Verbesserung im Klassement bedeutete. Felke und Whitbread waren die einzigen Teilnehmerinnen, die die 70-Meter-Marke übertrafen. So wurde Petra Felke Olympiasiegerin und Fatima Whitbread gewann die Silbermedaille. Bronze ging an Beate Koch aus der DDR, die mit 67,30 m wie auch Iryna Kostjutschenkowa aus der UdSSR als Viertplatzierte die 67-Meter-Marke erreichte. Silke Renk auf Rang fünf blieb mit 66,38 m knapp unter diesem Wert.