Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem Finale, verfehlte Olympiasieger Paul Ereng aus Kenia mit seinen 1:43,45 min den Rekord um 45 Hundertstelsekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 1,72 Sekunden.
Die Athleten traten zu insgesamt neun Vorläufen an. Für das Viertelfinale qualifizierten sich pro Lauf die drei Erstplatzierten. Darüber hinaus kamen die fünf Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Athleten sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.
Für das Finale hatten sich zwei Brasilianer und zwei Kenianer qualifiziert. Das Feld wurde durch jeweils einen Läufer aus Großbritannien, der USA, Marokko und Italien komplettiert.
Als Favoriten galten vor allem der Marokkaner Saïd Aouita, Olympiasieger von 1984 über 5000 Meter, der auf allen Strecken zwischen 800 und 10.000 Metern sehr stark einzuschätzen war, der 800-Meter-Olympiasieger von 1984 Joaquim Cruz aus Brasilien, der Brite Peter Elliott, Vizeweltmeister von 1987, und der WM-Dritte José Luíz Barbosa aus Brasilien.
Das Finale wurde zunächst vom Kenianer Nixon Kiprotich angeführt, der das Rennen in einem extrem schnellen Tempo anging. Bei ca. 350 Metern übernahm Barbosa die Spitze. Die 400 Meter wurden in 49,54 s passiert, das war der Kurs für einen neuen Weltrekord. Das Feld war weit auseinandergezogen. Doch nun wurde es langsamer und die Läufer kamen wieder dichter zusammen. Vorne lagen Cruz und Kiprotich, der auf der Gegengeraden noch einmal angriff, wenig später jedoch weit zurückfiel. In der Zielkurve hatte nun wieder Cruz die Spitzenposition, außen griffen Elliott und Aouita an. Zu Beginn der Zielgeraden führte Cruz mit einer kleinen Lücke vor Elliott, dem innen laufenden Kenianer Paul Ereng und Aouita. Auf den letzten fünfzig Metern spielte der als Außenseiter ins Rennen gegangene Paul Ereng seine Kraftreserven aus, passierte Cruz dreißig Meter vor dem Ziel und gewann die Goldmedaille. Joaquim Cruz konnte die Silbermedaille vor Saïd Aouita sichern. Peter Elliott wurde Vierter vor dem US-Läufer Johnny Gray. Dahinter kamen José Luíz Barbosa, der Italiener Donato Sabia und als Letzter Nixon Kiprotich ins Ziel.
Paul Ereng lief zum ersten kenianischen Olympiasieg über 800 Meter.
Saïd Aouita gewann die erste marokkanische Medaille in dieser Disziplin.
Saïd Aouita gewann die Bronzemedaille
José Luíz Barbosa (hier im Jahr 2003) belegte Rang sechs