Offizielle Rekorde wurden damals in dieser Disziplin außer bei Meisterschaften und Olympischen Spielen aufgrund der unterschiedlichen Streckenbeschaffenheiten nicht geführt.
Der portugiesische Olympiasieger Carlos Lopes verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Rennen am 12. August um 34 Sekunden auf 2:09:21 h. Zur Weltbestzeit fehlten ihm 1:03 Minuten.
Streckenführung
Das Rennen wurde in Santa Monica am Santa Monica College gestartet. Über den Pacific Coast Highway und den Lincoln Boulevard ging es nach Nordwesten, ehe die Strecke nach Passieren der Interstate 10 in Richtung Nordosten den Olympic Boulevard querte. Die Route führte nun in einem weiten Linksbogen zur Pazifikküste, die in Pacific Palisades erreicht wurde. Über die Ocean Avenue ging es weiter südostwärts an der Küste entlang bis zum Venice Beach. Der Hafen von Marina del Rey wurde umrundet, anschließend wendete sich der Kurs ostwärts und passierte den Interstate 405. Über den Jefferson Boulevard ging es in nördlicher Richtung an Culver City vorbei bis Baldwin Hills. Über die Rodeo Road und dem Exposition Boulevard führte der Weg nun Richtung Osten zum Los Angeles Memorial Coliseum. Im Stadion war bis zum Ziel noch eine Runde zurückzulegen.[2]
Anmerkung: Die Zwischenzeit über 40 km kann nicht korrekt sein, ansonsten hätte Carlos Lopes die letzten 2195 Meter in 3.01 min (entspricht 43,657 km pro Stunde) laufen müssen, was unmöglich ist. Das macht auch alle anderen Zwischenzeitenangaben fragwürdig.
Als Favoriten galten der australische Weltmeister Robert de Castella, der beim Fukuoka-Marathon 1981 eine neue Weltbestzeit aufgestellt hatte. Der US-Amerikaner Alberto Salazar hatte in den Jahren 1980, 1981 und 1982 den New-York-City-Marathon drei Mal in Folge gewonnen, zudem wurde er 1983 der erste Weltmeister. Der Japaner Takeshi Sō wäre 1980 in Moskau einer der Favoriten gewesen, doch der Olympiaboykott, an dem u. a. auch Japan beteiligt war, verhinderte seine Teilnahme. In Los Angeles ging er zusammen mit seinem Zwillingsbruder Shigeru Sō an den Start.
Drei Marathonläufer – Omar Abdillahi Charmarke, Djama Robleh und Ahmed Salah – waren die ersten Sportler aus Dschibuti, die an Olympischen Spielen teilnahmen.
Zunächst blieb das Läuferfeld zusammen. Nach zehn Kilometern hatten sich kleinere Ausreißergruppen gebildet. Es führte der Türke Mehmet Yurdadön vor dem Deutschen Ralf Salzmann und Juan Carlos Traspaderne aus Spanien. Knapp dahinter folgte eine kleinere Gruppe, u. a. mit dem Kenianer Kimurgor Ngeny, dem Griechen Michalis Kousis, dem Briten Geoff Smith und dem Norweger Stig Roar Husby. Doch diese Läufer spielten am Ende keine Rolle mehr, sie belegten hintere Plätze oder gaben das Rennen auf. Die nächsten fünf Kilometer wurden sehr schnell zurückgelegt und die ersten Ausreißer wurden wieder gestellt. Es bildete sich eine größere Spitzengruppe, angeführt von Ahmed Salah und Gidamis Shahanga aus Tansania. Die nächsten fünf Kilometer hatten wieder ein etwas gemäßigteres Tempo, ähnlich wie in der Anfangsphase. Dennoch fielen nun nach und nach immer mehr Läufer aus der bislang großen Führungsgruppe zurück. Ganz vorne lag der Japaner Takeshi Sō, der etwa mit fünf Sekunden Vorsprung vor einer Gruppe mit starken Konkurrenten führte. Im weiteren Verlauf reihte sich der Japaner in diese größere Gruppe ein, die das Feld anführte.
Mit einer deutlichen Tempoverschärfung löste sich nach dreißig Kilometern eine achtköpfige Gruppe. Unter ihnen waren der Japaner Takeshi Sō, der Portugiese Carlos Lopes, der Brite Charlie Spedding, der Ire John Treacy und der Australier de Castella. Nachdem die Gruppe einige Kilometer zusammen gelaufen war und das Tempo wieder nachgelassen hatte, forcierte Lopes bei Kilometer 37 noch einmal. Nur Treacy und Spedding konnten zunächst noch mithalten. Lopes setzte sich in der Folgezeit auch von seinen letzten Verfolgern mehr und mehr ab. Er kam mit über 35 Sekunden Vorsprung ins Stadion und konnte den Schlussabschnitt winkend absolvieren. Treacy und Spedding lieferten sich auf der Stadionrunde einen Kampf um die Silbermedaille, den der Ire mit zwei Sekunden Vorsprung für sich entschied. Von den Favoriten erreichte Takeshi Sō das Ziel als Vierter, eine weitere Minute hinter Spedding. De Castella wurde mit vierzehn Sekunden Rückstand auf Takeshi Sō Fünfter. Salazar kam als Fünfzehnter ins Ziel, Shigeru Sō als Siebzehnter.[4]