Der spätere US-amerikanische Olympiasieger Mac Wilkins verbesserte den bestehenden olympischen Rekord mit seinem ersten Wurf in der Qualifikation am 23. Juli um 3,50 m auf 68,28 m. Seinen eigenen Weltrekord verfehlte er um 2,58 m.
Durchführung des Wettbewerbs
Die Athleten traten am 24. Juli zu einer Qualifikationsrunde an, die in zwei Gruppen durchgeführt wurde. Fünfzehn von ihnen – hellblau unterlegt – erreichten die direkte Finalqualifikationsweite 60,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern übertroffen. Das Finale fand am 25. Juli statt.
Im Finale hatte jeder Athlet zunächst drei Versuche. Den besten acht Teilnehmern standen anschließend weitere drei Würfe zu.
Der US-Werfer Mac Wilkins hatte kurz vor den Spielen den Weltrekord gleich dreimal an einem einzigen Tag verbessert, wobei er mit seinem zweiten Wurf als erster Diskuswerfer die 70-Meter-Marke übertroffen hatte. Damit hatte er sich auch in eine Favoritenposition gebracht. Aber beim Diskuswurf wurden in der Vergangenheit auf bestimmten Sportanlagen mit besonders guten Windbedingungen, den sogenannten Segelwiesen bereits häufiger glänzende Weiten erzielt, die von den Werfern dann im Wettkampf bei Großveranstaltungen nicht hatten bestätigt werden können. Allerdings erzielte Wilkins hier bereits in der Qualifikation mit 68,28 m einen neuen olympischen Rekord, womit er seine Favoritenstellung untermauerte. Weitere Medaillenkandidaten waren vor allem Wilkins’ Landsmann John Powell sowie der DDR-Athlet Wolfgang Schmidt, ein Freund von Wilkins, dessen Verhältnis zu Powell wiederum als nicht besonders gut gesehen wurde. Zwar konnte sich auch der Olympiasieger von 1972 Ludvík Daněk für das Finale qualifizieren, doch dieser hatte nicht mehr die Qualität vergangener Jahre.
Das Finale wurde von fünfzehn Werfern bestritten. Im ersten Versuch ging Schmidt vor Powell in Führung. Aber die Weiten lagen noch in einem Bereich, der deutliche Steigerungen erwarten ließ. Im zweiten Durchgang setzte sich Wilkins mit 67,50 m an die Spitze vor Powell, der Schmidt nun übertreffen konnte. Zwar verbesserte sich Schmidt mit seinem dritten Wurf, doch Powell konterte gleich mit 65,70 m und blieb damit auf dem Silberrang. Die Runden vier und fünf brachten keine Änderung im Klassement.
Im letzten Versuch erzielte Schmidt 66,22 m und zog damit an Powell vorbei. Am Ende war Mac Wilkins Olympiasieger, Wolfgang Schmidt gewann die Silber- und John Powell die Bronzemedaille. Mit Norbert Thiede und Siegfried Pachale erreichten zwei weitere DDR-Werfer die Ränge vier und fünf. Beide übertrafen die 64-Meter-Marke.[4] Wilkins olympischer Rekord aus der Qualifikation wurde im Finale zwar nicht erreicht, aber dennoch hatte der Wettkampf ein hohes Niveau mit sehr guten Weiten zu bieten.
Im achtzehnten olympischen Finale errang Mac Wilkins den dreizehnten US-Sieg.
Olympiasieger Mac Wilkins im Jahr 2018
Wolfgang Schmidt, Gewinner der Silbermedaille
Knut Hjeltnes kam auf den siebten Platz
Jay Silvester belegte Rang acht
Der Olympiasieger von 1972 Ludvík Daněk erreichte noch einmal einen neunten Platz
Literatur
Ernst Huberty, Willy B. Wange (Hrsg.): Die Olympischen Spiele Montreal Innsbruck 1976. Lingen-Verlag, Köln 1976, DNB800186109, S. 226f