Neben der Olympiasiegerin starteten für die Bundesrepublik Deutschland – offiziell „Deutschland“ – außerdem Renate Gärtner und Ellen Mundinger, die beide das Finale erreichten. Mundinger wurde Zehnte, Gärtner belegte Platz vierzehn.
Die DDR wurde durch Rita Gildemeister, Rita Schmidt und Rosemarie Witschas vertreten. Alle drei Athletinnen erreichten das Finale. Schmidt wurde Fünfte, Witschas Siebte und Gildemeister Zwölfte.
Für die Schweiz gingen Beatrix Rechner und Doris Bisang an den Start, die beide in der Qualifikation scheiterten.
Springerinnen aus Liechtenstein nahmen nicht teil.
Die bundesdeutsche Olympiasiegerin Ulrike Meyfarth egalisierte mit im zweiten Versuch übersprungenen 1,90 m zunächst den bestehenden olympischen Rekord, den sie anschließend mit ihrem ersten Sprung um zwei Zentimeter auf 1,92 m steigerte und damit gleichzeitig den Weltrekord egalisierte.
Durchführung des Wettbewerbs
Die Springerinnen traten am 3. September in zwei Gruppen zu einer Qualifikationsrunde an. 23 von ihnen – hellblau unterlegt – meisterten die direkte Finaleiqualifikationshöhe 1,76 m Damit hatten sich sehr viele Athletinnen für das am 4. September stattfindende Finale qualifiziert. Die Qualifikationshöhe war vielleicht ein wenig zu niedrig angesetzt.
Das Finale wurde von 23 Athletinnen bestritten. Favoritinnen waren vor allem die österreichische Weltrekordlerin und Europameisterin von 1971 Ilona Gusenbauer, die in der Straddle-Technik sprang, die Bulgarin Jordanka Blagoewa mit einer bis dahin überzeugenden Olympiasaison und die britische EM-Dritte von 1971 Barbara Inkpen.
Die Höhe von 1,85 m wurde von sieben Springerinnen bewältigt, die nun die nächste Höhe angingen. Dies waren die erst sechzehnjährige Ulrike Meyfarth, die ihre persönliche Bestleistung kurz vor den Spielen in München auf 1,85 m verbessert hatte, die drei Favoritinnen Gusenbauer, Blagoewa und Inkpen, Sara Simeoni aus Italien sowie die beiden DDR-Springerinnen Rita Schmidt, spätere Rita Kirst, und Rosemarie Witschas, spätere Rosemarie Ackermann. Bei der nächsten Höhe von 1,88 m schieden vier Teilnehmerinnen aus.
Nur noch Gusenbauer, Blagoewa und Meyfarth kamen weiter, Blagoewa und Meyfarth im ersten, Gusenbauer im zweiten Versuch. Meyfarth überquerte 1,90 m im zweiten Versuch, während Blagoewa und Gusenbauer scheiterten. Mit 1,92 m stellte Meyfarth anschließend gleich im ersten Sprung sogar Gusenbauers Weltrekord ein. Die Medaillen waren verteilt, vollkommen unerwartet wurde Ulrike Meyfarth Olympiasiegerin, die Silbermedaille gewann Jordanka Blagoewa und Bronze ging an Ilona Gusenbauer.[4]
Ulrike Meyfarth wurde damit die jüngste Leichtathletin, die in einer Einzeldisziplin eine Medaille gewinnen konnte. Gleichzeitig war sie die erste deutsche – hier bundesdeutsche – Olympiasiegerin in dieser Disziplin.
Jordanka Blagoewa und Ilona Gusenbauer gewannen die ersten Medaillen für ihre Länder im Hochsprung der Frauen.
Überraschungsolympiasiegerin Ulrike Meyfarth (hier im Jahr 2012)
Bronzemedaillengewinnerin Ilona Gusenbauer
Rita Schmidt, spätere Rita Kirst, wurde Olympiafünfte