Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem Finale, verfehlte Olympiasieger Pekka Vasala den Rekord um 1,4 Sekunden.
Durchführung des Wettbewerbs
Die Athleten traten am 8. September zu insgesamt sieben Vorläufen an. Die jeweils vier Laufbesten – hellblau unterlegt – sowie die nachfolgend zwei Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – kamen ins Halbfinale am 9. September. Hieraus qualifizierten sich die jeweils drei Laufbesten – wiederum hellblau unterlegt – sowie der nachfolgend Zeitschnellste – hellgrün unterlegt – in das Finale am 10. September.
Nach ca. 1000 Metern kam es zu einem Zwischenfall, bei dem der Ghanaer Billy Fordjour dem amtierender Weltrekordler Jim Ryun aus den USA in die Ferse trat. Beide kamen zu Fall, rappelten sich auf und konnten das Rennen fortsetzen. Ryun, dessen Taktik es anfangs gewesen war, das Feld von hinten zu kontrollieren und in der letzten Runde nach vorne zu laufen, hatte nach dem Sturz keine Chance mehr. Er wurde Vorletzter und schied damit aus. Ein Protest des United States Olympic Committee wurde abgewiesen.[4]
Im Halbfinale ausgeschiedene Läufer (Foto: EM 1974): Henryk Szordykowski (Nr. 737) – Sechster des zweiten Halbfinals Haico Scharn (Nr. 106) – Siebter des zweiten Halbfinals Klaus-Peter Justus (Nr. 398) – Neunter des dritten Halbfinals
Der Olympiasieger von 1968 Kipchoge Keino galt als Favorit. Es gab zahlreiche weitere Medaillenanwärter, darunter waren der Neuseeländer Rodney Dixon, der Kenianer Mike Boit, über 800 Meter bereits Bronzemedaillengewinner, und der Brite Brendan Foster.
Das Tempo im Finale war anfangs nicht besonders hoch – 400 m: 1:01,4 min / 800 m: 2:01,4 min. Nach 700 Metern setzte sich Keino an die Spitze und forcierte erheblich. Das Feld blieb trotz der Tempoverschärfung zunächst noch zusammen, doch nach und nach fielen immer mehr Läufer zurück, die dritte Runde wurde in sehr schnellen 55,1 Sekunden gelaufen. Ausgangs der letzten Kurve lag Keino knapp vor dem Finnen Pekka Vasala, dahinter gab es eine Lücke. Um den dritten Platz kämpften Boit und Dixon. Der Endspurt des Finnen um Gold war zu stark für Keino. Pekka Vasala wurde Olympiasieger vor Kipchoge Keino. Rodney Dixon setzte sich gegen Mike Boit durch und gewann die Bronzemedaille. Für Keino war es nach seinem Olympiasieg über 3000 Meter Hindernis die zweite Medaille in München.
Die zweite Rennhälfte war so schnell, dass es noch sehr ansprechende Endzeiten gab. Allerdings wurde der olympische Rekord von Mexiko-Stadt nicht erreicht.[6]