31 Athleten traten am 5. September zu einer Qualifikationsrunde an. Die von zehn Springern – hellblau unterlegt – bewältigte Qualifikationshöhe betrug 4,40 Meter. Da für das Finale mindestens zwölf Athleten vorgesehen waren, wurde das Finalfeld mit den nächstplatzierten Wettbewerbern aufgefüllt. Da zwei Teilnehmer gleichplatziert auf Rang zwölf lagen, kamen zu den direkt qualifizierten Sportler insgesamt drei Athleten – hellgrün unterlegt – hinzu. Für dreizehn qualifizierte Springer fand das Finale am 7. September statt.
Don Bragg, der Weltrekordhalter aus den USA, war der Topfavorit des Wettkampfes, dessen Finale über sechs Stunden dauerte. Vier Springer hatten 4,55 m überquert. Neben Bragg und dessen Landsmann Ron Morris waren auch noch der finnische Europameister von 1958 Eeles Landström und zur Überraschung der Experten der Puerto-Ricaner Rolando Cruz im Rennen. 4,60 m konnten jedoch nur die beiden US-Springer überqueren. Da Cruz bei 4,55 m einen zweiten Versuch benötigt hatte, ging die Bronzemedaille an den Finnen.
4,60 m übersprang Bragg im ersten und Morris im zweiten Versuch. Bei 4,70 m schied Morris dann aus, Bragg meisterte die Höhe wiederum im ersten Anlauf. Er ließ auf die neue Weltrekordhöhe von 4,82 m auflegen, scheiterte hier jedoch.[5]
Erstaunlich war, dass der griechische Olympiadritte von 1956 Georgios Roumbanis seinen damals so erfolgreich benutzten Glasfieberstab nicht mehr einsetzte und wie alle anderen Athleten mit einem Metallstab sprang – er scheiterte in der Qualifikation. Jetzt allerdings setzte die – nicht von allen begrüßte – Nutzung der Stäbe aus dem neuen biegsamen Material nach den Spielen von Rom intensiv ein und niemand benutzte mehr die Stäbe aus herkömmlichem Material. Zu den Gegnern der technischen Neuerung, die eine irreguläre Hilfe und Unterstützung darin sahen, gehörte auch Olympiasieger Don Bragg.[6]
Im vierzehnten olympischen Finale gewann Donald Bragg die fünfzehnte Goldmedaille für die USA – 1908 hatte es zwei Goldmedaillen gegeben.
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 204 bis 206