Die Läuferinnen traten am 3. August zu vier Vorläufen an. Die jeweils drei besten Athletinnen daraus – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale am selben Tag. Aus den beiden Halbfinals kamen die jeweils ersten drei Wettbewerberinnen – wiederum hellblau unterlegt – ins Finale am 4. August.
Als Favoritinnen galten die Niederländerin Francina Blankers-Koen, amtierende Europameisterin, und die Britin Maureen Gardner. Während Blankers-Koen leicht und locker mit Olympiarekord durch die Vorrunde und das Halbfinale kam, hatte Gardner im Halbfinale Schwierigkeiten und konnte sich nur mit Mühe für das Finale qualifizieren.
Im Finale kam Gardner am besten aus den Blöcken, wobei es den Anschein hatte, sie habe einen Fehlstart verursacht. Das Rennen wurde jedoch nicht abgebrochen. Gardner lag in Führung, wurde aber von Blankers-Koen eingeholt. Beide liefen Seite an Seite ins Ziel und es war nicht klar, wer nun gewonnen hatte. Als die britische Nationalhymne gespielt wurde, glaubte die Niederländerin, sie habe verloren. Doch die Hymne war wegen der Ankunft der königlichen Familie angestimmt worden. Blankers-Koen wurde zur Siegerin erklärt. Spätere Analysen der elektronischen Zeitnahme ergaben, dass sie tatsächlich mit fünf Hundertstelsekunden Vorsprung vorne gelegen hatte. Shirley Strickland, später unter ihrem Namen de la Hunty, noch äußerst erfolgreich bei den kommenden beiden Olympischen Spielen, gewann die Bronzemedaille.[4]
Für Fanny Blankers-Koen war es der zweite von vier Olympiasiegen in London.
Fanny Blankers-Koen, Maureen Gardner und Shirley Strickland gewannen die jeweils ersten Medaillen für ihre Länder in dieser Disziplin.
Die zweite von vier Goldmedaillen gab es für Fanny Blankers-Koen – hier in einem Rennen des Jahres 1951
Silbermedaillengewinnerin Maureen Gardner
Shirley Strickland errang nach dem Rennen über 100 Meter ihre zweite Bronzemedaille