Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Olympiasieger Gerhard Stöck verfehlte diesen Rekord mit seinem weitesten Wurf um 87 Zentimeter.
Durchführung des Wettbewerbs
Die Athleten begannen mit einer Qualifikationsrunde. Siebzehn Wettbewerber – hellblau unterlegt – erreichten die für die Vorkampfteilnahme notwendige Qualifikationsweite von 60,00 Metern. Im Vorkampf hatte jeder Teilnehmer drei Versuche. Die besten sechs Athleten – wiederum hellblau unterlegt – qualifizierten sich dann für weitere drei Versuche im Finale. Dabei ging das Resultat des Halbfinales mit in das Endresultat ein. Alle Teilwettkämpfe wurden am 6. August ausgetragen.
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
x
ungültig
–
verzichtet
g
geschätzt
Qualifikation
6. August 1936, 10:30 Uhr
Wetterbedingungen: bedeckt, 16 °C, Rückenwind bei ca. 2,4 m/s[2]
6. August 1936, im Anschluss an den Vorkampf
Wetterbedingungen: aufklarend, 18 °C, Rückenwind von ca. 1,9 m/s[2]
Anmerkung: Im Finale wurde Weiten, die eindeutig erkennbar unter der vorherigen Bestweite des Werfers lagen, nicht exakt vermessen, sondern nur geschätzt.
Die Weltrangliste von 1936 führte der Finne Matti Järvinen mit seiner Weltrekordweite von 77,23 m mit deutlichem Vorsprung an. Dahinter lagen Werfer aus Finnland, Deutschland, Polen und Schweden mit knappen Abständen untereinander. Järvinen, auch Olympiasieger von 1932 war wegen einer Rückenverletzung nicht in der Verfassung für ganz große Weiten und landete schließlich auf Platz fünf. Der Weltranglistenzweite Yrjö Nikkanen übertraf im zweiten Durchgang als erster die 70-Meter-Marke, was auch seinem Landsmann Kalervo Toivonen im fünften Versuch gelang. Doch Gerhard Stöck, der im Kugelstoßen bereits die Bronzemedaille gewonnen hatte, erwischte ebenfalls in Durchgang fünf einen guten Wind und nutzte die Bedingungen zu einem Wurf auf 71,84 m. Er schätzte die Windbedingungen richtig ein und warf den Speer flach ab, was ihm als Weltranglistendritten den Olympiasieg vor den beiden Finnen einbrachte.[3]
Gerhard Stöck errang den ersten deutschen Olympiasieg und zugleich den ersten Medaillengewinn für Deutschland im Speerwurf.
Silbermedaillengewinner Yrjö Nikkanen
Matti Järvinen – hier bei der Siegerehrung nach seinem Olympiasieg 1932 ganz oben auf dem Podest – belegte diesmal verletzungsbedingt nur Rang fünf