Der US-amerikanische Olympiasieger Ken Carpenter verbesserte den bestehenden olympische Rekord am 5. August im 2. Finaldurchgang um 99 Zentimeter auf 50,48 m und übertraf damit bei Olympischen Spielen als erster Diskuswerfer die 50-Meter-Marke.
Durchführung des Wettbewerbs
Die Athleten begannen mit einer Qualifikationsrunde. Dreizehn Wettbewerber – hellblau unterlegt – erreichten die für die Teilnahme am Vorkampf vorgegebene Qualifikationsweite von 44,00 Metern. Im Vorkampf hatte jeder Teilnehmer drei Versuche. Die besten sechs Athleten – wiederum hellblau unterlegt – qualifizierten sich dann für weitere drei Versuche im Finale. Dabei ging das Resultat des Vorkampfs mit in das Endresultat ein. Alle Teilwettkämpfe wurden am 5. August ausgetragen.
Anmerkung: Die Reihenfolgen und Weiten der Versuchsserien in der Qualifikationsrunde sind nicht bekannt.
Qualifikation
5. August 1936, 10:30 Uhr
Wetterbedingungen: bedeckt, leichter Regen, 13 – 16 °C, Rückenwind bei ca. 2,7 – 3,0 m/s[2]
Immer wieder wurde der deutsche Weltrekordler Willy Schröder als der Topfavorit genannt, vor allem weil einer seiner Hauptgegner, der Schwede Harald Andersson, behindert durch ein Furunkel an der Wurfhand, in der Qualifikation steckenblieb. Doch Schröders Weltrekord stammte aus dem Vorjahr und die US-Amerikaner Kenneth Carpenter sowie Gordon Dunn hatten im Olympiajahr bereits die 50-Meter-Marke geknackt. Carpenter war es dann im Finale, der seine Bestform erreichte und mit der olympischen Rekordweite von 50,48 m als einziger Athlet weiter als fünfzig Meter warf. Mit Weiten von mehr als 49 m erreichten Dunn und der Italiener Giorgio Oberweger die Plätze zwei und drei. Schröder wurde immerhin noch Fünfter.[3]
Kenneth Carpenters Sieg war der siebte US-Sieg im zehnten olympischen Diskuswurfwettkampf.
Von den bislang dreißig vergebenen Medaillen gewannen US-Werfer alleine achtzehn, wobei es bei allen Olympischen Spielen mindestens einen US-Medaillengewinn gab.
Giorgio Oberweger errang die erste italienische Medaille im Diskuswurf.
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 295 bis 297