Steinhauer wuchs in Virginia auf, studierte an der University of Pennsylvania in Lock Haven, an der University of Texas at Austin und machte einen Abschluss in Creative Writing am Emerson College in Boston. 2003 erschien der erste Teil seiner fünfteiligen Roman-Reihe über die Entwicklung eines fiktiven osteuropäischen Staates im Kalten Krieg. Dieser sogenannten Yalta-Boulevard-Serie folgte eine Trilogie von Spionage-Thrillern um den Agenten Milo Weaver.
Laut Tobias Gohlis hat Steinhauer mit der Figur des „Touristen“ Milo Weaver einen Spion neuen Typs erfunden, der nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und dem Zusammenbruch alter Freund-Feind-Konzepte als globalisierter Einzelkämpfer agiert, während im Backoffice so genannte „Reiseberater“ die Pläne aushecken.[1] Er führe den Leser damit in ein „Post-Le Carré-Land“, das den Leser, anders als die Spionageromane des Altmeisters John le Carré, aus den Strukturen des Kalten Kriegs hinausführe zu einem „Politthriller von morgen“.[2]
2009/10 war Steinhauer Picador-Gast-Professor für Literatur am Institut für Amerikastudien der Universität Leipzig.
Der 2014 erschienene Roman Die Kairo-Affäre spielt vor dem Hintergrund der Revolution in Ägypten 2011 und des Arabischen Frühlings. Im Mittelpunkt steht eine Diplomatenfrau, die laut Gohlis stellvertretend für eine Generation von Amerikanern den naiven Glauben an die Überlegenheit des eigenen Wertesystems büßen muss.[3] Was den Roman für Marcus Müntefering auszeichnet, ist der „menschliche Faktor“ nach einem Titel Graham Greenes: Indem er von Menschen erzählt, die das Richtige tun wollen, ohne noch zu wissen, was das ist, und dadurch angreifbar und verführbar werden, erzähle er „von unser aller Leben“.[4]
Steinhauer schuf die Spionage-Serie Berlin Station, die von 2016 bis 2019 vom amerikanischen Fernsehsender Epix ausgestrahlt wurde. In ihrem Mittelpunkt stand die Residentur des Auslandsnachrichtendienstes CIA in Berlin.
Olen Steinhauer lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in New York und Ungarn.