Der Windpark Kaskasi (offiziell: Kaskasi II) ist ein Offshore-Windpark in der Nordsee ca. 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland. Er steht auf einer Fläche von etwa 17 km².[1]
Die letzte der 38 Windkraftanlagen wurde im November 2022 installiert und 2/3 der Anlagen liefern zu diesem Zeitpunkt bereits Strom.[2] Der Windpark wurde am 23. März 2023 offiziell in Betrieb genommen.[3]
Im Raum Ostafrika ist der Kaskasi (Kaskazi) ein starker Monsun-Wind aus Nordosten.
Das Planfeststellungsverfahren für die Errichtung und den Betrieb des Offshore-Windparks Kaskasi II wurde 2011 durch RWE Innogy eingeleitet und 2017 ruhend gestellt. Im April 2018 sicherte sich Innogy einen Zuschlag nach dem Windenergie-auf-See-Gesetz über eine Netzkapazität für 325 MW.[4] Die im April 2019 zur Fortsetzung des Planfeststellungsverfahrens eingereichten Unterlagen sahen eine Konkretisierung und Fortentwicklung des bestehenden Antrags vor, weshalb das Planfeststellungsverfahren als Änderungsverfahren fortgeführt wurde. Am 12. Dezember 2020 genehmigte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) den Bau und Betrieb des Windparks mit 38 Windenergieanlagen als erstes Projekt nach dem Windenergie-auf-See-Gesetz.[5] Davon sind sechs Pilotwindenergieanlagen, für die die Bundesnetzagentur zusätzliche Netzanbindungskapazität in Höhe von 17 MW zugewiesen hat.[6]
Die Bauzeit auf See betrug insgesamt neun Monate. Die Investitionskosten für Kaskasi beliefen sich auf rund 800 Millionen Euro.[9]
Technik
Turbinenlieferant ist Siemens Gamesa.[1] Die eingesetzten SG 8.0-167 DD Flex-Turbinen sollen eine Leistung von jeweils bis zu 9 MW erbringen können.[10] Erstmals kamen bei einigen Turbinen recyclebare Rotorblätter zum Einsatz.[11][12] Die erste mit solchen Rotorblättern ausgestattete Anlage begann im Sommer 2022 mit der Stromproduktion.[13]
Die Gründung erfolgte mit Monopiles.[1] Beim Bau der Fundamente wurde erstmals eine Vibrationsrammtechnik angewandt, um die Konstruktionszeiten und die Schallemissionen gegenüber der herkömmlichen Schlagrammtechnik zu verringern.[1]
RWE Renewables, itap, BioConsult SH, die Universität Stuttgart und die Technische Universität Berlin erforschen gemeinsam diese neuartige Vibrationsrammtechnik.[14]
Die Fundamente von drei Turbinen sollen mit einem Stahlkragen ausgestattet werden, der die Tragfähigkeit der Struktur verbessern soll.[1]