Blick auf Eudenbach und Rostingen – links im Hintergrund der Ölberg
Der Oberhau ist eine der Stadt Königswinter zugehörige Gemarkung, zu der 13 Orte gehören. Zur historischen Region Oberhau wird darüber hinaus die Ortschaft Willmeroth gezählt.
Der Name leitet sich vermutlich von dem Begriff „Oberer Hau“ (Hau = Schlag) ab. Einer These zufolge wurde die Bezeichnung im 13. Jahrhundert durch Priester und Bedienstete der PropsteiOberpleis eingeführt, die dort Holz schlugen.
Der Oberhau gehörte als Honschaft zum Kirchspiel Oberpleis im bergischenAmt Blankenberg.[1] Das Herzogtum Berg ging im Zusammenhang mit der Bildung des Rheinbunds von 1806 im Großherzogtum Berg auf. Die vormalige Honschaft Oberhau bildete von 1808 bis 1813 eine der 31 Gemeinden bzw. Ortsbezirke im Kanton Hennef und wurde von der Mairie Oberpleis (ab 1813 „Bürgermeisterei Oberpleis“) verwaltet. In preußischer Zeit (ab 1815) blieb der Oberhau als Kataster- bzw. Steuergemeinde Teil der Bürgermeisterei Oberpleis und wurde dem Kreis Siegburg (ab 1825 „Siegkreis“) zugeordnet. Die Gemeinde wurde 1845/46[2] in die neugebildete und politisch eigenständige Gemeinde Oberpleis eingegliedert.[3][4]
Seit dem Jahr 2000 expandierte die Gegend durch die Ausweisung neuer Baugebiete und den daraus resultierenden Zuzug sehr stark. Obwohl der Name Oberhau heute nur noch als Gemarkung rechtliche Relevanz besitzt, wird er bis heute von seinen Einwohnern verwendet („Ich wohne im Oberhau“), was vermutlich in der geografischen Zusammengehörigkeit der Orte sowie gemeinsamen Vereinen wie z. B. der KarnevalsgesellschaftSpitz pass op! begründet liegt.
Vielfach wird auch die katastermäßig zur Gemarkung Berghausen gehörende, aber ebenfalls zum Stadtteil Eudenbach gezählte Ortschaft Willmeroth mit in den Oberhau einbezogen.
Öffentliche Einrichtungen
Schulen
Katholische Grundschule Eudenbach
Kindergärten
Kindergarten Eudenbach, seit 2008 in Trägerschaft der Fröbel-Gruppe Köln
Kindertagesstätte Regenbogen, Quirrenbach, Elterninitiative Regenbogen e. V. seit 1997
„Dichterbrand“, ein „Siebengebirgskrimi“ von Norman Liebold, spielt in Eudenbach. Quirin Hundtemann, Privatdetektiv und Literaturwissenschaftler, ermittelt darin in dem Fall des auf dem dortigen Campingplatz umgekommenen Schriftstellers Richard Beckmann.
Literatur
Karl-Hermann Uhlenbroch: Oberhau – Vergangenes und Erlebtes am Rande des Siebengebirges. Eudenbach 1981.
Heinz Meurer: Der Oberhau. Wanderführer, Königswinter 2001.
Weblinks
Oberhau Aktuell e.V., Verein der Heimat- und Brauchtumspflege, Eudenbach
Einzelnachweise
↑Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 309 ff.