Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Auf dem ehemaligen Kasernengelände befand sich ursprünglich das Bereitschaftslager Tanne, in dem zirka 650 deutsche Arbeitskräfte untergebracht waren, die als Arbeitskräfte in der ehemaligen SprengstofffabrikWerk Tanne tätig waren. Es bestand aus beheizbaren Holzbaracken.
Belegung durch den Bundesgrenzschutz
Am 22. August 1953 rückten die erste und zweite Hundertschaft der Bundesgrenzschutzabteilung (GSA) Nord II auf dem Gelände ein.[1]
Stationierung der Bundeswehr
Nachdem der Bundesgrenzschutz den Standort verlassen hatte, wurde dort im Juni 1960 das Fallschirmjägerbataillon 252 aufgestellt und verlegte nach dem Bau der Kaserne bereits ein Jahr später nach Nagold.[2]
nach Aufstellung im Januar 1962 in Rengsdorf im Westerwald im ehemaligen Hotel Rheinhöhe Verlegung im Februar des Jahres nach Borken. Dort bezog es die Hendrik-de-Wynen-Kaserne, bevor die Kompanie im Juli 1966 nach Dedelstorf in die Richthofen-Kaserne und im August 1970 nach Celle-Scheuen in die Freiherr-von-Fritsch-Kaserne verlegt wurde. Im Herbst 1970 Umbenennung in PSV-Kompanie 181 und Verlegung nach Clausthal-Zellerfeld, dort Eingliederung in das PSV-Bataillon 2
30. September 1989
aufgelöst
PSK-Kompanie 281 (später PSV-Kompanie 281)
1970
nach Aufstellung im Januar 1962 in Rengsdorf im ehemaligen Hotel Rheinhöhe Verlegung zum 1. Oktober 1962 nach Ulm in die Kienlesberg-Kaserne. 1970 Umbenennung in PSV-Kompanie 281 und Verlegung nach Clausthal-Zellerfeld, dort Eingliederung in das PSV-Bataillon 2
30. September 1989
aufgelöst
PSK-Kompanie 381 (später PSV-Kompanie 381)
1970
nach Aufstellung am 1. April 1965 in Rengsdorf im ehemaligen Hotel Rheinhöhe 1970 Umbenennung in PSV-Kompanie 381 und Verlegung nach Clausthal-Zellerfeld, dort Eingliederung in das PSV-Bataillon 2
30. September 1989
aufgelöst
Fernmeldekompanie 7
1967
aufgestellt
1992
aufgelöst
Instandsetzungsausbildungskompanie 13/I
1967
aufgestellt
15. November 1980
Umbenennung in Ausbildungskompanie für Stabsdienst/Militärkraftfahrer 2/1 und Verlegung nach Northeim, Scharnhorst-Kaserne
nach Aufstellung am 1. April 1961 in Bergisch Gladbach, Hermann-Löns-Kaserne, Verlegung 1965 nach Daun, Heinrich-Hertz-Kaserne, Verlegung 1989 nach Clausthal-Zellerfeld
Rückverlegung nach Rotenburg an der Wümme, Lent-Kaserne
Die Standortschießanlage befand auf dem Gelände des ehemaligen Werk Tanne.
Das PSV-Bataillon 800 (teilaktiv) wurde im Jahr 1970 als PSV-Bataillon 2 in der Oberharz-Kaserne aufgestellt. Dazu wurden die PSV-Kompanien 181, 281 und 381 herangezogen. Die Umbenennung erfolgte zum 1. April 1981. Ab 1982 produzierte und strahlte die PSV-Truppe den TruppenbetreuungssenderRadio Oberharz aus. Zum 30. September 1989 wurde das Bataillon aufgelöst.
Seit 1985 war die Sportgruppe Heer 80/1 eine Einheit des PSV-Bataillons, der PSV-Kompanie 800. Bekanntestes Mitglied war Jochen Behle. Er trug bei den Olympischen Winterspielen 1998 in der japanischen Stadt Nagano die Fahne der Bundesrepublik und gewann die Bronzemedaille mit der deutschen Langlaufstaffel. Von 2002 bis März 2012.[4]
Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Fall der Berliner Mauer verpflichteten sich die beiden deutschen Staaten im Rahmen des Zwei-plus-Vier-Vertrages für die Herstellung der Deutschen Einheit zur Einhaltung einer Obergrenze bei der Zahl der Soldaten. Dies erforderte eine signifikante Reduzierung der Truppen. In diesem Kontext wurde auch Ende 1993 die Oberharz-Kaserne in Clausthal-Zellerfeld aufgegeben. Der Abschiedsappell fand am 13. September 1993 statt.[5]
Nachnutzung
Nach Aufgabe des Standortes im Dezember 1993 durch die Bundeswehr hat die Bundesvermögensverwaltung die Verwaltung der Liegenschaft übernommen. 1995 übernahm die Technische Universität Clausthal aus eigenen Mitteln von der Bundesvermögensverwaltung Teile der Oberharz-Kaserne und setzte diese instand, um neuen Raum für zahlreiche Institute zu schaffen.
Nach der Konversion befindet sich auf dem Areal heute das Hochschul- und Gewerbegebiet Innovationspark Tannenhöhe. Gelände und Gebäude werden durch die Technische Universität Clausthal und diverse Betriebe genutzt, u. a. Werkstofftechnologie, Bauteil-Prüftechnik, Mess-Technik, Triebwerkstechnik, Medizintechnik, Elektronenmikroskopie, Magnetkraftmikroskopie, Lasertechnologie, verschiedene Ingenieurbüros, Unternehmensberatung, Tiefbau, Bürotechnik, Druckerei, Verlag, Konditorei, Physiotherapie.
↑Neue Aufgaben für verkleinerte Bundeswehr - Letzter Truppenappell - Bevölkerung verabschiedete "ihre" Soldaten, Goslarsche Zeitung vom 14. September 1993