Der Nucleus cuneatus (Syn. Burdach-Kern, nach Friedrich Burdach) ist eine Ansammlung von Nervenzellen (Kerngebiet) in der Medulla oblongata am kaudalen Ende der Rautengrube. Von außen sichtbar wölbt sich an der Hinterwand der Medulla oblongata durch den Kern ein Hügel hervor, der als Tuberculum cuneatum bezeichnet wird. Der Nucleus cuneatus gehört zum so genannten lemniskalen System (Hinterstrangbahn), einer Leitungsbahn für die sensible Wahrnehmung bei Säugetieren. Wie der Nucleus gracilis wird er daher auch als Hinterstrangkern bezeichnet. Embryonal entsteht das Kerngebiet aus von der Flügelplatte auswandernden Neuroblasten der Gehirnanlage.
Dem Nucleus cuneatus ist ein zusätzliches kleineres Kerngebiet angegliedert, das als Nucleus cuneatus accessorius bezeichnet wird. Dieses Kerngebiet leitet einen Teil der Afferenzen aus dem Fasciculus cuneatus über den Tractus cuneocereballaris zum Kleinhirn weiter.