Die North Western Railway (NWR) war eine Eisenbahngesellschaft in Britisch-Indien, wurde 1886 durch Fusion mehrerer Eisenbahngesellschaften als North Western State Railway gegründet und später umbenannt.[1]
Die NWR stand aufgrund der Nähe zur Grenze zu Afghanistan, vor allem wegen der strategisch wichtigen Strecke von Sibi nach Quetta über den Bolan-Pass, unter staatlicher Verwaltung.
Was zunächst als militärisches und strategisches Eisenbahnprojekt begann, wurde schließlich bis 1905 mit einer Streckenlänge von 5098 km zum größten Bahnsystem in Britisch-Indien. Wie alle großen Eisenbahngesellschaften in Indien verwendete auch die NWR die indische Breitspur von 1676 mm.[1][2]
Die NWR beschaffte 1911 einen 11-Wagen-Hofzug, als Georg V. und seine Frau Maria Britisch-Indien bereisten.[7]
1923 kaufte die NWR zu Testzwecken eine Mallet-Lokomotive bei den Baldwin Locomotive Works und 1925 eine bei Beyer-Peacock in Großbritannien gebaute Garratt-Lokomotive. Die beiden Gelenklokomotiven sollten die schweren Tenderlokomotiven der Bauart 1’D1’ n2t auf der steigungsreichen Strecke über den Bolan-Pass ersetzen. Beide erwiesen sich aber als nicht sehr erfolgreich und es gab keinerlei Nachbauaufträge. Sie wurden später auf der Strecke zwischen Lala Musa und Rawalpindi eingesetzt, wo die Steigungen geringer waren. Nach relativ kurzer Einsatzzeit wurden sie verschrottet, die Garratt 1937.[8]
Bis 1936 erhöhte sich der Bestand auf 1332 Lokomotiven, 18 Triebwagen, 1494 Personen- und über 30 000 Güterwagen.[9]
Klassifizierung
Die NWR wurde nach der von der indischen Regierung 1926 eingeführten Indian Railway Classification als Eisenbahn der Klasse I eingestuft.[10][11] Gemessen am Nettojahresumsatz war 1927 die NWR mit 57.343.000 Rupien die zweitgrößte Eisenbahngesellschaft in Indien.[12]
↑World Survey of Foreign Railways. Transportation Division, Bureau of foreign and domestic commerce, Washington D.C., 1936, S.217 (englisch, Google Books).
↑World Survey of Foreign Railways. Transportation Division, Bureau of foreign and domestic commerce, Washington D.C., 1936, S.210–219 (englisch, Google Books).
↑United States Department of Commerce (Hrsg.): Commerce Reports, Band 2, Ausgabe 25. 24. Juni 1929, S.792 (englisch, Google Books).