1912 kam Prager nach Deutschland[3] und war laut dem Adressbuch der Stadt Hannover seit 1928 als Gold- und Silberwarenhändler in der Stadt ansässig.[1] Er engagierte sich in der örtlichen jüdischen Gemeinde[3] und war – obwohl sogenannter „Ostjude“ – vollständig in der Synagogen-Gemeinde sowie das von den hannoverschen Juden bestimmte religiöse und gesellschaftliche Leben integriert.[1]
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus blieb Prager bewusst in Hannover, um – mit Genehmigung der britischen Militärregierung im August 1945 – erneut eine jüdische Gemeinde aufzubauen. Schon am 8. September des Jahres hielt Norbert Prager den ersten Gottesdienst in Hannover ab und wurde noch im Dezember desselben Jahres zum Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde gewählt. Zugleich hatte sich 1945 jedoch eine zweite Gemeinde in Hannover aus dem Jewish Committee gegründet, die den Vorhaben von Prager ablehnend gegenüberstanden. Erst, nachdem Pragers eigene Gemeinde 1954 in das Vereinsregister eingetragen worden war (heute ist die Gemeinde eine Körperschaft des öffentlichen Rechts), fand er sich bereit, Mitglieder der zweiten Gemeinde in seiner eigenen aufzunehmen.[1]
Als „Vater der jüdischen Gemeinde“ sah Prager diese in der Fortführung der ehemaligen Gemeinde der während der Reichspogromnacht zerstörten Neuen Synagoge an.[1]
Neben dem Amt des Gemeinde-Vorstehers nahm Norbert Prager auch die Ämter des Seelsorgers sowie des Vorbeters wahr. In Hannover weihte er[3]
1953 das jüdische Altersheim in der Haeckelstraße,[3]
Leben und Schicksal. Zur Einweihung der Synagoge in Hannover, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, Presseamt, in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Hannover e.V., (o. O., o. J.) [Hannover 1963], S. 41–47
Anke Quast: Jewish Committee und Jüdische Gemeinde in Hannover. In: Herbert Obenaus (Hrsg.): Im Schatten des Holocaust. Jüdisches Leben in Niedersachsen nach 1945 / hrsg. vom Arbeitskreis Geschichte des Landes Niedersachsen (nach 1945), Hannover: Hahn, 1997, ISBN 3-7752-5840-X, S. 55–74, in den Reihen:
Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen; Bd. 38
Quellen und Untersuchungen zur Geschichte Niedersachsens nach 1945, Bd. 12
Arbeitskreis Geschichte des Landes Niedersachsen (nach 1945): Veröffentlichungen des Arbeitskreises Geschichte des Landes Niedersachsen (nach 1945), [Bd. 12]
Anke Quast: Suchbegriff Prager (passim, über Google-Bücher), in: Nach der Befreiung. Jüdische Gemeinden in Niedersachsen seit 1945. Das Beispiel Hannover, zugleich Dissertation an der Universität Hannover, 1999, in der Reihe Arbeitskreis Geschichte des Landes Niedersachsen (nach 1945): Veröffentlichungen des Arbeitskreises Geschichte des Landes Niedersachsen (nach 1945), Bd. 17
Waldemar R. Röhrbein: Prager, Norbert. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 507 f.
↑ abcdefgWaldemar R. Röhrbein: Prager, Norbert. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 507 f.
↑ absiehe dieses Foto des gemeinsamen Grabmals auf dem Jüdischen Friedhof An der Strangriede